Saarländische Malteser waren unter den ersten Helfern im Unglückstunnel

Saarbrücken/Duisburg. Die Szenen aus dem Duisburger Unglückstunnel werden sie vermutlich so schnell nicht loslassen: 18 Sanitäter des Malteser Hilfsdienstes aus dem Saarland gehörten zu den ersten Helfern, als am Samstag unter Besuchern der Loveparade Panik ausbrach und 20 Menschen in dem Gedränge ums Leben kamen

Saarbrücken/Duisburg. Die Szenen aus dem Duisburger Unglückstunnel werden sie vermutlich so schnell nicht loslassen: 18 Sanitäter des Malteser Hilfsdienstes aus dem Saarland gehörten zu den ersten Helfern, als am Samstag unter Besuchern der Loveparade Panik ausbrach und 20 Menschen in dem Gedränge ums Leben kamen. Die Saarländer, die bereits am Freitag angereist waren, zählten ursprünglich zur Reserve. Da sie nur wenige hundert Meter entfernt stationiert waren, gehörten sie zu den ersten Sanitätskräften, die nach der Tragödie am Samstagnachmittag am Tunnel eintrafen.Nachdem sie sich einen Zugang durch die Menschenmenge verschafft hatten, richteten die Helfer eine improvisierte Behandlungsstelle ein. "Es haben sich dramatische Szene abgespielt", wurde gestern einer der Sanitäter in einer Mitteilung der Malteser zitiert. "Einige Helfer haben versucht, leblose Menschen zu reanimieren, andere haben Menschen aus einer Traube von Körpern herausgezogen." Ein anderer Sanitäter berichtete: "Ich habe nur noch funktioniert. Irgendwann hat mir jemand auf die Schulter geklopft, um mich abzulösen, da waren zirka zwei Stunden vergangen." Nach mehreren Stunden wurden die Saarländer von anderen Kräften abgelöst. "Unsere Helfer stehen immer noch unter dem Eindruck der Katastrophe", sagte der Landesgeschäftsführer der Malteser, Uwe Christmann. "Sie ist ihnen sehr nahe gegangen." Die Helfer sind mittlerweile wieder zurück im Saarland. Nach den traumatischen Erlebnissen in Duisburg kümmern sich zu Hause Notfallseelsorger um sie. kir

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