Saarländer soll Energiewende durchsetzen
Berlin/Saarbrücken. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren wird ein saarländischer Politiker Bundesminister. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berief den Saarlouiser CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Altmaier (53) zum Nachfolger von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), den sie in einem spektakulären Schritt entlassen hatte
Berlin/Saarbrücken. Zum ersten Mal seit zwölf Jahren wird ein saarländischer Politiker Bundesminister. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berief den Saarlouiser CDU-Bundestagsabgeordneten Peter Altmaier (53) zum Nachfolger von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), den sie in einem spektakulären Schritt entlassen hatte.Saar-Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nannte die Berufung Altmaiers eine überzeugende Personalentscheidung mit Blick auf die Energiewende. Diese sei gerade für das Saarland und seine Wirtschaft von großer Bedeutung.
Peter Altmaier ist nach Klaus Töpfer (CDU), Oskar Lafontaine (damals SPD) und Reinhard Klimmt (SPD) der vierte Saar-Politiker, der Bundesminister wird. Altmaier gehört dem Bundestag seit 1994 an. Er nahm zuletzt als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Fraktion eine zentrale Rolle in der Politik der schwarz-gelben Koalition ein.
Nach dem überraschenden Rauswurf Röttgens durch Merkel rumort es aber in der CDU. Vor allem aus dem größten Landesverband Nordrhein-Westfalen, der mit Röttgen als Spitzenkandidat ein Wahlfiasko erlebt hatte, kam Kritik an der ungewöhnlich harten Vorgehensweise der Kanzlerin. Merkel hatte Röttgen am Mittwoch gefeuert - drei Tage nach dem Absturz der CDU in NRW auf 26,3 Prozent. Es war die erste Ministerentlassung in ihrer siebenjährigen Kanzlerschaft. Röttgen hatte sich nach Angaben aus Koalitionskreisen geweigert, freiwillig zu gehen. Ihm wurde in der Koalition offenbar nicht mehr die Durchsetzungsfähigkeit zugetraut, um die Energiewende mit dem Atomausstieg voranzubringen.
Diese nannte Merkel ein zentrales Vorhaben der Koalition. Sie sei sicher, dass Altmaier "mit voller Kraft sich der neuen Aufgabe zuwenden wird". Die Opposition wertete den Rauswurf dagegen als Bauernopfer. , Seite A 4: Meinung red
Fotos: dpa