Saarländer können sich weniger leisten

Saarbrücken. Die Saarländer haben im Vergleich der westdeutschen Bundesländer weniger Geld zur Verfügung, um durch die Wirtschaftskrise zu kommen. Dies ermittelte die Arbeitskammer in einer neuen Studie zur Entwicklung der Einkommen im ersten Halbjahr 2009. Demnach beträgt der Rückstand saarländischer Brutto-Monatsverdienste im Vergleich zu Westdeutschland mittlerweile 10,6 Prozent

Saarbrücken. Die Saarländer haben im Vergleich der westdeutschen Bundesländer weniger Geld zur Verfügung, um durch die Wirtschaftskrise zu kommen. Dies ermittelte die Arbeitskammer in einer neuen Studie zur Entwicklung der Einkommen im ersten Halbjahr 2009. Demnach beträgt der Rückstand saarländischer Brutto-Monatsverdienste im Vergleich zu Westdeutschland mittlerweile 10,6 Prozent. Gleichzeitig mussten die Saar-Arbeitnehmer während des ersten Halbjahres 2009 im Schnitt Einkommens-Einbußen von 2,1 Prozent verkraften, mehr als in jedem anderen Bundesland, so die Kammer.Dies liege vor allem an der stark gestiegenen Kurzarbeit. Diese wirke sich besonders heftig auf die Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe aus, was dort zum Rückgang der Einkommen von im Schnitt sieben Prozent geführt habe. Dazu zählen die Stahlindustrie genauso wie etwa der Maschinenbau, Zulieferbetriebe und die Autoindustrie. Auch Mitarbeiter in Dienstleistungsbetrieben haben starke finanzielle Einbußen hinnehmen müssen. Erste finanzielle Auswirkungen dieser Entwicklung spürt jetzt auch der saarländische Einzelhandel.Nach Angaben von Christoph Kleer, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Einzelhandel und Dienstleistung, klagen vor allem Geschäfte mit Textilartikeln über Umsatzrückgänge. Offensichtlich sparten Familien, die mit Kurzarbeit leben müssen, zunächst an der Anschaffung neuer Kleidung, so Kleer. Nicht nur die Kurzarbeit sei ausschlaggebend für geringere Einkommen im Bundesvergleich. Auch das Fehlen von Firmenzentralen mit Entscheidern, Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sowie besonders hochwertigen Arbeitsplätzen sorge dafür, dass in anderen Regionen besser verdient wird, beklagt die Kammer.VSU: Neue Betriebe nötigDas räumt auch die Vereinigung Saarländischer Unternehmensverbände (VSU) ein. Deshalb müsse man jetzt vorrangig Arbeitsplätze halten und neue Betriebe mit attraktiven Standortbedingungen anlocken, so Joachim Malter, Hauptgeschäftsführer der VSU. Dazu gehöre die Verbesserung von Standortkosten für Energie, Strom und Entsorgung. und Meinung

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