Paketboom Saar-Professor: Logistik wird Händlersache

Saarbrücken · Der Umgang mit dem Paketboom, insbesondere mit der sogenannten letzten Meile, beschäftigt nicht nur die Paketbranche, sondern auch die Händler selbst. Universitätsprofessor Bastian Popp, Experte für Handelsmanagement an der Universität des Saarlandes, wagt einen Blick in die Zukunft der dynamischen Branche.

Zurzeit greifen Online-Versandhändler bei der Zustellung der Pakete meist auf die großen Drittanbieter zurück, kooperieren mit Logistikunternehmen wie DHL oder DPD. In Zukunft würden Händler sich noch stärker der Logistik widmen, indem sie intensivere Kooperationen mit Logistikern eingehen oder die Logistik selbst übernehmen. Popp führt als Beispiel die Lebensmittellieferung an. Etablierte Zustellsysteme seien hier nur bedingt geeignet, da Zustellfahrzeuge etwa über keine Kühlung verfügen. „Durch innovative Zustellkonzepte in Kooperation mit kleinen Logistikern oder die Übernahme der Logistik durch den Händler kann er sie nach eigenen Wünschen gestalten“, sagt Popp. In den USA betreibe der Online-Riese Amazon beispielsweise bereits eine eigene Logistik-Flotte. Aber auch sonst ist das Onlineversandhaus in den Vereinigten Staaten kreativ auf der letzten Meile: Laut Popp können dort etwa Autos beliefert werden. Auch gibt es die Möglichkeit, dass der Paketbote mittels eines Zugangscodes das elektrische Haustürschloss öffnet und das Paket im Haus abstellt – überwacht per Webcam. Somit steht der Paketbote wenigstens nicht vor verschlossener Tür.

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