Saar-Polizei verschärft Kampf gegen Einbrecher

Saarbrücken/Saarlouis · Die Saar-Polizei rüstet im Kampf gegen Wohnungseinbrecher weiter auf. Neben einer Sonderermittlungsgruppe sind jetzt fast täglich bis zu 20 Streifenkommandos gezielt an Brennpunkten unterwegs.

. Die Saar-Polizei geht nach Informationen der SZ mit einem neuen Konzept gegen Wohnungseinbrecher vor. Zusätzlich zu der vor einem Jahr eingesetzten Sonderermittlungsgruppe mit elf Kriminalisten sind seit der zweiten Januarwoche fast täglich bis zu 40 Beamte in Streifen- und Zivilfahrzeugen in Brennpunkten unterwegs. Kripochef Harald Schnur hat diesen Sondereinsatz, der außerhalb der Alltagsorganisation läuft, angeordnet. Konkreter Anlass sind die weiter steigenden Zahlen von Wohnungseinbrüchen. 2012 wurde ein Anstieg um 22 Prozent auf 2031 Fälle registriert, 2013 waren es mit 2095 erneut 3,2 Prozent mehr. Der Januar 2014 brachte mit 274 Straftaten (2013: 193) einen neuen Monatsrekord. Schnur: "Nach wissenschaftlichen Untersuchungen und Erkenntnissen von Europol kommen Täter in die Bereiche zurück, in denen sie Erfolg hatten." Deshalb werde die Polizeipräsenz an Brennpunkten massiv erhöht. Täglich wird das Lagebild fortgeschrieben. Aktuell sind die Einsatzkräfte schwerpunktmäßig im Kreis Saarlouis unterwegs. Dort wurden im Januar 116 Einbrüche registriert. Schnur: "Wir haben es mit mobilen Intensivtätern aus Südosteuropa, insbesondere aus Rumänien zu tun." Die Banden seien straff organisiert. Die Ermittler konnten im letzten Jahr mehr als 50 Haftbefehle vollstrecken. Zwischenzeitlich gebe es Hinweise, dass nach Festnahmen umgehend neue Bandenmitglieder rekrutiert werden.

Bei den Sondereinsätzen werden verdächtige Personen und Fahrzeuge in Wohngebieten intensiv kontrolliert. Die erhobenen Daten werden an die Ermittler weitergeleitet, um Strukturen und Banden zu erkennen. Die Bevölkerung nimmt laut Schnur die erhöhte Polizeipräsenz wahr und gibt gezielte Hinweise. Wiederholt wurde bei Überprüfungen Einbruchswerkzeug in Autos entdeckt. Schnur: "Ich bin sicher, dass wir einige Einbrüche verhindert haben." Die Fallzahlen seien mittlerweile rückläufig. Die Bundespolizei begleitet die Einsätze.

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