Saar-Ministerin für Stopp des Atomtransports

Saarbrücken. Die saarländische Umweltministerin Simone Peter setzt sich an die Spitze des Protests gegen den umstrittenen Atommüll-Transport aus Frankreich ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben

Saarbrücken. Die saarländische Umweltministerin Simone Peter setzt sich an die Spitze des Protests gegen den umstrittenen Atommüll-Transport aus Frankreich ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben. Die Grünen-Politikerin forderte die Bundesregierung gestern auf, den Transport zu stoppen und hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague künftig in Zwischenlager an bestehenden Atomkraftwerken zu bringen.Hintergrund ist die Strahlenbelastung am Zwischenlager Gorleben. Peters Angaben zufolge ist sie so hoch, dass in diesem Jahr die Überschreitung des Grenzwerts droht. "Die Einlagerung weiterer elf Castor-Behälter ist deshalb nicht hinnehmbar", sagte die Ministerin.

Atomkraft-Gegner aus dem Saarland rüsten sich für die Ankunft des Castor-Transports aus Frankreich. Der Zug soll am Freitagvormittag in Forbach die Grenze passieren. Im Neunkircher Bahnhof soll er einen Zwischenstopp einlegen, bevor er anschließend über Mannheim ins Wendland fährt. Atom-Gegner spekulierten gestern, der Transport könne bereits am Donnerstag das Saarland erreichen. Dagegen spricht, dass die Bundespolizei bis gestern Abend offenbar noch nicht alle Einsatzkräfte an der Saar zusammengezogen hatte. Möglich ist auch eine Route über Wörth (Rheinland-Pfalz) oder Kehl (Baden-Württemberg). Die Behörden schweigen dazu.

Greenpeace kündigte für Freitag ab 15 Uhr am Bahnhof Neunkirchen eine Mahnwache an. "Wer solch gefährliche Güter durch dicht bewohnte Gebiete fährt, setzt die Gesundheit der Bevölkerung leichtfertig aufs Spiel", erklärte die Umweltschutzorganisation. Die Grüne Jugend rief für Freitag ab 10 Uhr zu einer Mahnwache in der Nähe des Saarbrücker Hauptbahnhofes auf. Den Castor-Transport bezeichnete sie mit Verweis auf die Strahlenbelastung in Gorleben als illegal. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze nannte den Transport "vollkommen überflüssig und gefährlich". kirFoto: Becker&Bredel

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