Russland kauft Hacker für Angriffe in Deutschland ein

Potsdam · Für Cyberangriffe und Agitation in Deutschland kaufen sich Russlands Nachrichtendienste nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes Hacker und Stimmungsmacher von außen ein. "Wir sehen Einflussnahme-Operationen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz , Hans-Georg Maaßen , gestern in Potsdam . Dies spiele sich in der realen Welt ebenso ab wie im Netz, etwa durch empörte Blog-Einträge sogenannter Trolle. Ein Beispiel sei der Fall der Berlinerin Lisa.

Russische Medien hatten Anfang des Jahres Spekulationen verbreitet, die russischstämmige 13-Jährige sei von südländisch aussehenden Männern vergewaltigt worden. Ermittler halten die Geschichte für frei erfunden. Laut Staatansanwaltschaft verbrachte das Mädchen die fragliche Nacht bei einem Bekannten. Dennoch sorgte der Fall für Protestkundgebungen und diplomatische Verstimmungen.

"Wir gehen davon aus, dass das nicht Mitarbeiter von russischen Diensten sind", sagte Maaßen, "sondern sich Privatpersonen mutmaßlich gegen Entlohnung zur Verfügung stellen". Dabei gehe es darum, bestimmte Botschaften auf Deutsch zu posten. Die Kritik im Sinne Russlands an der deutschen Politik oder Vorgängen in Deutschland solle dabei so geäußert werden, dass der Anschein erweckt werde, das seien Postings von Deutschen oder in Deutschland lebenden Menschen. Ziel sei es, Deutschland zu destabilisieren und die Regierung in Schwierigkeiten zu bringen.

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