Rentner besetzen Villa in Berlin

Berlin. Da haben die Berliner Behörden die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Weil das Bezirksamt von Pankow beschloss, einen sanierungsbedürftigen Seniorenklub zu schließen, haben sechs Rentner die Villa in exquisiter Lage kurzerhand besetzt. Der Bezirk will das Gebäude verkaufen oder verpachten

Berlin. Da haben die Berliner Behörden die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Weil das Bezirksamt von Pankow beschloss, einen sanierungsbedürftigen Seniorenklub zu schließen, haben sechs Rentner die Villa in exquisiter Lage kurzerhand besetzt. Der Bezirk will das Gebäude verkaufen oder verpachten. Doch nun campieren die betagten Aktivisten in den Räumen, in denen sonst rund 300 Senioren pro Woche Canasta spielen, singen oder tanzen. Täglich kommen etwa 40 Unterstützer vorbei und bringen Brötchen oder Pralinen - "Nervennahrung", sagt die 73-jährige Brigitte Klotsche, die jetzt im Klub wohnt."Camping-Liegen und Isomatten, da fällt das Aufstehen schon manchmal schwer", räumt der 72-jährige Peter Klotsche ein. Doch die Senioren meinen es ernst: "Wir Alten sind nicht mehr so wie die von vor 30 Jahren. Wir haben Grips im Kopf", sagt die 72-jährige Klub-Chefin Doris Syrbe. Dass sie einmal Hausbesetzerin wird, habe sie sich zwar nicht vorstellen können, sagt Brigitte Klotsche. Doch nachdem Gespräche mit Politikern nicht fruchteten, hätten die Senioren keinen anderen Ausweg gesehen. Das Bezirksamt wird sich etwas einfallen lassen müssen - räumen wollen die Senioren ihren Klub jedenfalls nicht. dpa/red

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