Renten steigen nächstes Jahr um 2,3 Prozent

Würzburg. Den rund 20 Millionen Ruheständlern winkt im kommenden Jahr eine überraschend deutliche Renten-Erhöhung. Im Westen ist mit einem Plus von knapp 2,3 Prozent zu rechnen, im Osten mit 3,2 Prozent. Dies kündigte gestern der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Herbert Rische, an. Er bezog sich dabei auf Berechnungen der Fachleute im sogenannten Schätzerkreis

Würzburg. Den rund 20 Millionen Ruheständlern winkt im kommenden Jahr eine überraschend deutliche Renten-Erhöhung. Im Westen ist mit einem Plus von knapp 2,3 Prozent zu rechnen, im Osten mit 3,2 Prozent. Dies kündigte gestern der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund, Herbert Rische, an. Er bezog sich dabei auf Berechnungen der Fachleute im sogenannten Schätzerkreis. Zugleich stellte Rische eine Senkung des Rentenbeitragssatzes von derzeit 19,9 auf 19,6 Prozent Anfang 2012 in Aussicht.Damit profitieren Beschäftigte und Arbeitgeber von den zuletzt deutlichen Einnahmeüberschüssen der Rentenkassen. Nach den Worten Risches werden sie um jeweils 1,4 Milliarden Euro entlastet. Nach dem Gesetz muss der Beitragssatz gesenkt werden, wenn die Rücklagen das Anderthalbfache einer Monatsausgabe übersteigen. Dies zeichnet sich für 2012 ab. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU, Foto: dapd) sagte, auch wenn genaue Zahlen noch nicht vorlägen, sei doch absehbar, dass alle Rentner "im kommenden Jahr vom Aufschwung profitieren und deutlich mehr Rente erhalten". Es sei eine "doppelt gute Nachricht", dass zugleich die Beiträge für die junge Generation sinken. Dies zeige: "Unser Rentensystem ist kerngesund."

Während die Beitragssatzermäßigung praktisch unter Dach und Fach ist, steht die Rentenanpassung zum 1. Juli 2012 erst im Frühjahr endgültig fest. Erst dann liegen alle für die Berechnung erforderlichen Daten vor. Sollten sich die Prognosen bestätigen, erhielte ein Standardrentner nach 45 Beitragsjahren im nächsten Jahr einen Zuschlag von monatlich rund 28,50 Euro im Westen und 35 Euro im Osten.

Aus Sicht des Sozialverbandes VdK ist die Rentenerhöhung nach jahrelangen Null-Runden und Mini-Erhöhungen schlicht unzureichend. Der Rentenexperte der Linken, Matthias Birkwald, warnte davor, die Überschüsse in der Rentenversicherung durch eine Mini-Entlastung der Beitragszahler "zu verpulvern". Das Geld solle besser gegen Altersarmut eingesetzt werden. , Interviewdpa

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