Renten könnten 2015 um zwei Prozent steigen

Würzburg · Die Rentner werden im kommenden Jahr wohl real mehr in der Tasche haben: Die Renten steigen nach Experten-Schätzung stärker als die Inflation. Eigentlich müsste die Erhöhung aber noch stärker ausfallen.

Die gut 20 Millionen Rentner können Mitte kommenden Jahres mit einer leichten Rentenerhöhung rechnen. Die Bezüge könnten um ein bis zwei Prozent in West- und Ostdeutschland steigen, wie die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach, gestern in Würzburg sagte. Hauptursachen für die Erhöhung sind die gute Konjunktur und die hohen Löhne. Die Erhöhung wäre nach dieser Prognose höher als die aktuelle Inflationsrate.

Allerdings wäre sie auch deutlich niedriger als noch 2013 angenommen. Zudem fällt diese Rentenanpassung aufgrund einer Umstellung der Statistik, die Grundlage für die Berechnung ist, rund 1,1 Prozentpunkte niedriger aus, als sie ohne diesen Effekt sein müsste. Das entspreche gut 2,4 Milliarden Euro, die den Rentnern vorenthalten würden, erläuterte Buntenbach. Denn aufgrund von EU-Vorgaben gibt es eine Revision der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit . Die Aufnahme bestimmter Beschäftigter im Niedriglohnbereich drückt den Durchschnitt der Gehälter - dieser ist jedoch Grundlage für die Entwicklung der Renten. 2016 dürfte es aber wieder eine höhere Rentenanpassung geben und der Statistikeffekt ausgeglichen werden.

Im Osten dürfte die Rentenanpassung aufgrund der günstigeren Lohnentwicklung etwas höher ausfallen als im Westen, kündigte der Präsident der Rentenversicherung, Axel Reimann, an. Zuletzt stiegen die Renten zum 1. Juli im Osten Deutschlands um 2,53 Prozent, im Westen um 1,67 Prozent. Der Beitragssatz dürfte Anfang 2015 von derzeit 18,9 auf 18,7 Prozent vom Einkommen sinken, eine Entlastung um rund zwei Milliarden Euro, die sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen. >

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