Regierungschefin wirbt in der CDU für ihren Kurs

Illingen. Ein "Land des Lächelns" sieht anders aus. Die CDU-Mitglieder, die das Werbeplakat für die gleichnamige Operettenaufführung am Eingang der Illinger Illipse passieren, tragen am Freitagnachmittag auf dem Weg zu ihrem kleinen Landesparteitag jedenfalls andere Mienen zur Schau

 Annegret Kramp-Karrenbauer beim kleinen Landesparteitag der CDU in Illingen. Foto: Becker&Bredel

Annegret Kramp-Karrenbauer beim kleinen Landesparteitag der CDU in Illingen. Foto: Becker&Bredel

Illingen. Ein "Land des Lächelns" sieht anders aus. Die CDU-Mitglieder, die das Werbeplakat für die gleichnamige Operettenaufführung am Eingang der Illinger Illipse passieren, tragen am Freitagnachmittag auf dem Weg zu ihrem kleinen Landesparteitag jedenfalls andere Mienen zur Schau. Die Entscheidung für Neuwahlen mit dem Ziel einer großen Koalition sei "noch die beste Lösung", heißt es verhalten. Finanzminister Peter Jacoby nennt diese Lösung schlicht "ok". CDU-Fraktionschef Klaus Meiser betont mit ernster Miene: "Unglücklich bin ich nicht." Doch vielen der über 100 Vertreter von CDU-Orts- und Kreisverbänden mag durch den Kopf gehen, was Michael Leibig von Kreisverband Merzig-Wadern auf den Punkt bringt: "Ob das mit den Neuwahlen, der großen Koalition und der SPD alles so klappt, wie wir uns das wünschen, da ist eine gewisse Skepsis angebracht."Gelöst, fast ein wenig erleichtert wirkt auf dem kleinen Parteitag augenscheinlich nur eine: die Ministerpräsidentin. Von den Deligierten erhält Annegret Kramp-Karrenbauer lang anhaltenden Applaus. Wie schon in den vergangenen Tagen betont sie in ihrer Rede mehrmals, dass das "Wohl des Landes" bei den jetzt getroffenen "schwierigen Entscheidungen" an erster Stelle gestanden habe. Was heißen soll: vor persönlichen oder parteipolitischen Befindlichkeiten. Denn "der berühmte Satz von Heide Simonis ,Was wird aus mir?', den sollen die Sozialdemokraten oder andere sagen, aber nicht die CDU", ruft sie den Deligierten zu. Sätze wie dieser sollen die Partei zu Geschlossenheit aufrufen. Sie weiß, dass sich einige erst noch mit Neuwahlen und dem geplanten Bündnis mit der SPD anfreunden müssen. In der Rede, die CDU-Mitglieder später "kämpferisch" nennen, wirbt sie denn auch für ihre Marschrichtung zugunsten "notwendig stabiler Verhältnisse". Es ist quasi Wahlkampf in eigener Sache.

Mit Blick auf den anderen, öffentlich geführten Wahlkampf erklärt sie gegenüber der Presse: "Letztendlich geht es natürlich auch darum, wer die große Koalition anführt." Was das Hauptthema des CDU-Wahlkampfes sein wird, will in der CDU noch niemand beantworten. "Wir stehen erst am Anfang der Kampagne", sagt CDU-Generalsekretär Roland Theis. "Mit Sicherheit wird es kein Wahlkampf gegen etwas." Nach den "harmonischen Sondierungsgesprächen" also auch nicht ansatzweise gegen die SPD. Das klingt fast nach einem "Land des Lächelns".

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