Rechte Szene im Saarland rüstet auf

Saarbrücken/Berlin. Die rechtsextreme Szene im Saarland stellt den Verfassungsschutz trotz sinkender Mitgliederzahlen vor neue Herausforderungen. Ein führender Mitarbeiter der Behörde sagte der SZ, die Szene habe "qualitativ aufgerüstet". Dies zeige sich insbesondere in der Nutzung neuer Medien und der Organisation von Konzerten

Saarbrücken/Berlin. Die rechtsextreme Szene im Saarland stellt den Verfassungsschutz trotz sinkender Mitgliederzahlen vor neue Herausforderungen. Ein führender Mitarbeiter der Behörde sagte der SZ, die Szene habe "qualitativ aufgerüstet". Dies zeige sich insbesondere in der Nutzung neuer Medien und der Organisation von Konzerten. Zudem gingen Neonazis und Kameradschaften immer konspirativer vor. Eine zunehmende Gefahr durch Rechtsextremisten gebe es im Saarland aber nicht. Die Zahl der Straftaten sei rückläufig. Der Verfassungsschutz rechnet dem rechtsextremen Spektrum im Saarland rund 340 Menschen zu, davon 100 gewaltbereite. In Teilen der Szene gebe es "eine Affinität zu Waffen und Sprengstoff".Die Ermittlungen zur Mordserie von Neonazis in Deutschland weiten sich derweil aus. "Wir haben circa ein Dutzend Verdächtigte und Beschuldigte", sagte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) gestern. "Es gibt immer neue Hinweise und Erkenntnisse." Die Zahl der offiziell Beschuldigten erhöhte sich seit Freitag von vier auf fünf. Weitere Festnahmen seien nicht ausgeschlossen, hieß es.

Die Linke im Saarland fordert derweil eine Reform des Verfassungsschutzes. Es könne nicht sein, dass ein V-Mann 200 000 Euro für seine Arbeit bekomme und das Geld womöglich für die rechte Szene einsetze. > Seiten A 3, B 2: Berichte kir/nof/dpa