Rechenspiele an der Saar

Saarbrücken. Die Entscheidung zur Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland trifft die Hochschulen im Saarland zwar nicht unerwartet, stellt sie dennoch vor erhebliche Probleme. Denn im Extremfall droht ihnen allein 2011 ein Plus von 700 Studenten

Saarbrücken. Die Entscheidung zur Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland trifft die Hochschulen im Saarland zwar nicht unerwartet, stellt sie dennoch vor erhebliche Probleme. Denn im Extremfall droht ihnen allein 2011 ein Plus von 700 Studenten. Die Verantwortlichen an der Saar-Universität und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) fragen sich, wie sie die drohende Zusatzbelastung verkraften sollen. "Wir sind am Limit", sagte vor kurzem HTW-Rektor Wolfgang Cornetz (Foto: B&B)gegenüber der SZ. Uni-Präsident Volker Linneweber (Foto: Uni) ergänzte, er sehe durch das Plus an Studenten die Qualität der Lehre in Gefahr. Das Problem sei, dass die Hochschulen 2011 mehr Vorlesungen, Seminare und Laborplätze anbieten, mehr Professoren und sonstige Lehrkräfte einstellen müssten. Gleichzeitig würde sich etwa bei zulassungsbeschränkten Fächern der Numerus clausus verschärfen, und der liege bei Lehramtsfächern mit 2,0 und besser ohnehin schon sehr hoch, so Linneweber.

Um den drohenden Qualitätsverlust abzuwenden, favorisieren beide Hochschulleiter die gleiche Lösung: Die Ausweitung des Hochschulpaktes. Darin einigten sich Bund, Länder und Hochschulen, dass die Hochschulen für jeden zusätzlichen Studenten, den sie wegen des doppelten Abiturjahrgangs aufnehmen müssen, eine Ausgleichszahlung von 26 000 Euro pro Student von Bund und Land erhalten. Würde der also auf die Wehrpflichtigen ausgeweitet, müssten die Saar-Hochschulen jährlich weitere 4,6 Millionen Euro bekommen. pbe

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