Promotionskommission entzieht Guttenberg den Doktorgrad

Bayreuth. Am Abend beorderte die Bayreuther Universitätsleitung die Medien überraschend in den großen Senatssaal der Universität, um dort in knappen Worten zu verkünden, was ohnehin schon jeder ahnte. "Die Promotionskommision hat beschlossen, Freiherrn zu Guttenberg den Doktorgrad zu entziehen", las Uni-Präsident Rüdiger Bormann (Foto: dpa) vom Blatt ab

Bayreuth. Am Abend beorderte die Bayreuther Universitätsleitung die Medien überraschend in den großen Senatssaal der Universität, um dort in knappen Worten zu verkünden, was ohnehin schon jeder ahnte. "Die Promotionskommision hat beschlossen, Freiherrn zu Guttenberg den Doktorgrad zu entziehen", las Uni-Präsident Rüdiger Bormann (Foto: dpa) vom Blatt ab. Grund für die Entscheidung seien erhebliche Verstöße gegen die Vorschriften der Promotionsordnung. Zu Guttenberg habe, so Bormann, "gegen die wissenschaftlichen Pflichten in erheblichem Umfang verstoßen". Auf die weitaus spannendere Frage der vorsätzlichen Täuschung oder eines möglichen Ghostwriters für die Dissertation ging Bormann nicht ein. Diese Frage sei nicht Gegenstand der Untersuchung gewesen, sagte der Uni-Präsident gleich mehrmals. Die Kommission hätte ein schnelles Ergebnis haben wollen. "Da Herr zu Guttenberg den Täuschungsvorwurf mehrmals bestritten hat, wäre das ein längerer Prozess geworden", sagte Bormann. Zudem sei eine Überprüfung auf Fälschungen im Rahmen dieses Untersuchungsverfahrens unüblich gewesen. Zur Rücknahme des Doktorgrades müsse ein Täuschungsvorsatz nicht nachgewiesen werden.Für die Zukunft kündigte Bormann eine Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Standards an seiner Universität an. Stichprobenartig würden nun Dissertationen auf Fehler hin untersucht. "Jeder muss nun damit rechnen, dass seine Arbeit dezidiert untersucht wird", sagte Bormann. dapd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort