Politiker drängen auf verlängerte Abwrackprämie

Berlin/Saarbrücken. Die Abwrackprämie für Altwagen sorgt weiter für Andrang in deutschen Autohäusern. Seit Januar gingen bei der zuständigen Behörde mehr als 240 000 Förderanträge ein. Wegen des starken Interesses wird jetzt der Ruf nach einer Aufstockung der auf 1,5 Milliarden Euro begrenzten Mittel lauter. Dieser Topf könnten schon in wenigen Wochen leer sein

Berlin/Saarbrücken. Die Abwrackprämie für Altwagen sorgt weiter für Andrang in deutschen Autohäusern. Seit Januar gingen bei der zuständigen Behörde mehr als 240 000 Förderanträge ein. Wegen des starken Interesses wird jetzt der Ruf nach einer Aufstockung der auf 1,5 Milliarden Euro begrenzten Mittel lauter. Dieser Topf könnten schon in wenigen Wochen leer sein.

Für eine Änderung des Regelwerks setzt sich Saar-SPD-Chef Heiko Maas (Foto: dpa) ein. "Jeder Verbraucher, der sein Alt-Auto verschrotten lässt und sich in diesem Jahr noch einen Neuwagen zulegt, sollte die Auszahlung der 2500 Euro garantiert bekommen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Nach der geltenden Regelung gingen wegen des "Windhund-Verfahrens" viele Nachzügler leer aus - selbst dann, wenn sie die formalen Voraussetzungen erfüllt hätten. Auch Bayerns Umwelt- und Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) plädiert für eine Verlängerung der Prämie: "Sie führt zu einer absoluten Gewinn-Situation für alle: Bürger, Wirtschaft und Staat." Nordrhein-Westfalens SPD-Chefin Hannelore Kraft und Baden-Württembergs SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel sind ebenfalls für eine Verlängerung. Die Prämie finanziere sich durch höhere Steuereinnahmen fast von selbst, so Schmiedel. Positive Signale kamen vom Industriepolitik-Experten der SPD im Bundestag, Garrelt Duin. Er sieht "in der Koalition die grundsätzliche Bereitschaft" zu einer Aufstockung der Mittel. Derweil macht das Modell offenbar Schule: Nach einem Bericht der Londoner "Times" will Wirtschaftsminister Peter Mandelson britischen Neuwagen-Käufern umgerechnet knapp 2200 Euro Prämie zahlen. dpa

Hintergrund

Steigende Kosten für Mobilität machen den Deutschen zunehmend zu schaffen. Nach einer Studie des Verkehrsforums fühlen sich mehr als zwei Drittel dadurch stark eingeschränkt. Von 2000 bis 2008 stiegen die Kosten für Kauf und Unterhalt von Pkw um 25,5 Prozent. Der öffentliche Nahverkehr wurde um 36,3 Prozent teurer, die Bahn um 27 Prozent. red

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