Chinesische Justiz Peking verteidigt Todesurteil

Peking · China weist die Kritik Kanadas an der Verurteilung eines Landsmannes zurück.

 Dieser Kanadier – hier ein TV-Bild – wurde in China zum Tode verurteilt

Dieser Kanadier – hier ein TV-Bild – wurde in China zum Tode verurteilt

Foto: dpa/Anonymous

China hat mit scharfen Worten auf kanadische Kritik an einem Todesurteil für einen Kanadier reagiert. „Wir bringen unsere starke Unzufriedenheit damit zum Ausdruck“, sagte die Außenministeriumssprecherin Hua Chunying gestern. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau solle „die Rechtsstaatlichkeit respektieren, Chinas juristische Souveränität res­pektieren, Fehler korrigieren und aufhören, unverantwortliche Bemerkungen zu machen“.

Ein Gericht in Dalian hatte am Montag mitgeteilt, dass ein Kanadier wegen Beihilfe zum Drogenschmuggel zum Tode verurteilt worden sei. Der Mann war 2014 festgenommen und 2018 zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Im Dezember stimmte ein Berufungsgericht einem Einspruch der Staatsanwaltschaft zu, die das Urteil für zu milde hielt.

Das Verhältnis zwischen China und Kanada ist angespannt, seit die Finanzchefin des Smartphone-Herstellers Huawei, Meng Wanzhou, auf Ersuchen der USA Anfang Dezember in Kanada festgenommen wurde. Anscheinend als Vergeltung nahm China ebenfalls im Dezember zwei Kanadier fest, den ehemaligen Diplomaten Michael Kovrig und den Geschäftsmann Michael Spavor.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau kritisierte das Todesurteil am Montag. „Es ist extrem besorgniserregend für uns, wie es auch für alle unsere internationalen Freunde und Verbündete sein sollte, dass China sich entschieden hat, mit der willkürlichen Verhängung einer Todesstrafe zu beginnen“, sagte er. 

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