Parteien streiten im Bundestag über neues Prostitutions-Gesetz

Berlin · Bei der ersten Beratung des neuen Prostitutionsgesetzes im Bundestag sind die Differenzen der Parteien deutlich geworden. Vor allem die Anmeldepflicht für Prostituierte sorgt für Zündstoff. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD ) zeigte sich überzeugt, dass die Neuregelung die Situation verbessern werde.

Die Union bekannte sich zwar zu dem Entwurf, drängte aber auf Nachbesserungen. Die Opposition kritisierte die Anmeldepflicht für Prostituierte . Diese sei für jene Sexarbeiter ein Problem, die etwa aus familiären Gründen anonym bleiben wollten, sagte Linken-Fraktionsvize Cornelia Möhring. Mit dem Gesetz würden weder Prostituierte geschützt noch die Zuhälter bekämpft. "Das ist alles eine Luftnummer", so Möhring. Die Grünen-Abgeordnete Katja Dörner sprach von einem "Webfehler". Die Neuregelung würde die Prostitution im Verborgenen fördern. Das Gesetz sieht auch die Erlaubnispflicht für Bordellbetriebe und ein Verbot menschenunwürdiger Praktiken wie dem Flatrate-Sex vor. Zudem ist eine Kondompflicht für Freier vorgesehen.

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