Von SZ-Korrespondentin Christine Longin

Kann ein Präsident noch tiefer fallen? Nur noch vier Prozent der Franzosen sind mit François Hollande zufrieden. Nicht einmal die parteiinternen Vorwahlen lohnen noch für den Sozialisten , der 2012 mit 52 Prozent der Stimmen gewählt worden war. Hollande sollte schnell sagen, dass er nicht mehr kandidiert, statt auf Zeit zu spielen und mit anzusehen, wie seine Partei sich weiter selbst zerfleischt. Es geht für die Sozialisten schon lange nicht mehr darum, die Präsidentenwahlen zu gewinnen. Statt dessen können sie nur noch eine Blamage bei den Parlamentswahlen verhindern. Und wenn der Rauch des Wahlkampfes verflogen ist, muss der Parti Socialiste die Grundsatzdebatte führen, die schon lange überfällig ist. Der Partei von François Mitterrand bleibt nur die Hoffnung, dass sie sich in der Opposition erneuern wird.