Papst Franziskus wünscht sich mehr verrückte Christen

Vatikanstadt · Ein Christ sollte nach den Worten von Papst Franziskus über „ein gesundes Maß an Verrücktheit“ verfügen. Die Kirche brauche keine Salon-Christen, sondern Menschen, die auch unbequeme Dinge sagten und sich nicht scheuten, die wohlsituierten Verhältnisse zu stören, sagte der Papst gestern in einer Frühmesse vor Angestellten von Radio Vatikan in der Kapelle des Gästehauses Santa Marta.



Er verwies auf den Apostel Paulus. Dieser habe in seinem missionarischen Eifer "etwas von geistlicher Verrücktheit" besessen, erklärte Franziskus. Von einem solchen missionarischen Eifer müssten sich die Gläubigen auch heute leiten lassen.

Zugleich geißelte Franziskus gestern die weltweite Dominanz des Kapitalismus und die Ausbeutung der Menschen durch profitorientierte Konzerne. "Das Geld muss uns dienen, es darf nicht regieren", mahnte er. Als Ursache der globalen Finanzkrise machte er die "neuen Götzen" der Menschheit aus: "Den Geldfetischismus und die Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne menschliche Ziele."

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