Paare haben wieder mehr Lust auf Babys

Wiesbaden/Saarbrücken. Seit der Einführung des Elterngeldes kommen in Deutschland wieder mehr Kinder zur Welt. Wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte, lag die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im vorigen Jahr mit 1,37 leicht über dem Wert von 2006; damals waren 1,33 Kindern je Frau errechnet worden

Wiesbaden/Saarbrücken. Seit der Einführung des Elterngeldes kommen in Deutschland wieder mehr Kinder zur Welt. Wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte, lag die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im vorigen Jahr mit 1,37 leicht über dem Wert von 2006; damals waren 1,33 Kindern je Frau errechnet worden. Erstmals seit 1991 brachten Frauen in Ostdeutschland im Schnitt ebenso viele Kinder zur Welt wie Westdeutsche. Insgesamt wurden 685000 Kinder geboren, etwa 12000 mehr als im Vorjahr. Das ist der erste Anstieg seit drei Jahren. Vor allem Frauen ab Ende 20 entschieden sich immer öfter für ein Baby, teilten die Statistiker mit. Auffällig sei dabei die steigende Zahl von Müttern zwischen 33 und 37 Jahren.

Im Saarland lag die Kinderzahl je Frau mit 1,27 deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Nach Angaben des Statistikamts Saar kamen voriges Jahr im Land insgesamt 7274 Kinder zur Welt, das waren 52 Babys mehr als 2006 (1,23 pro Frau). Die familienpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Cornelia Hoffmann-Bethscheider, sieht eine Ursache der vergleichsweise niedrigen Geburtenziffer in Fehlern der Landesregierung. Sie nehme die Wirtschaft bei der Familienpolitik zu wenig in die Verantwortung, sagte Hoffmann-Bethscheider zur SZ. Zudem verließen viele junge Leute wegen mangelnder beruflicher Perspektiven das Land.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sieht sich angesichts der bundesweit steigenden Geburtenzahl in ihrer Politik bestätigt. Maßnahmen wie der Ausbau der Kinderbetreuung und das Elterngeld verbesserten die Rahmenbedingungen für Familien. Derweil warnte der Deutsche Familienverband davor, die Entscheidung für Kinder an kurzfristigen Entwicklungen festzumachen. afp/ddp/red

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