Opposition im Landtag formiert sich neu

Saarbrücken. Nach dem Wahlsonntag formiert sich die Landtags-Opposition neu. Auch hier die spannende Frage: Wer macht was? In den Parteien schießen die Spekulationen ins Kraut. Die Grünen sind offenbar kräftig mit sich selbst beschäftigt

Saarbrücken. Nach dem Wahlsonntag formiert sich die Landtags-Opposition neu. Auch hier die spannende Frage: Wer macht was? In den Parteien schießen die Spekulationen ins Kraut.Die Grünen sind offenbar kräftig mit sich selbst beschäftigt. Dort geht es hinter den Kulissen darum, wer die Führung der zweiköpfigen Mini-Fraktion übernimmt: der Machtpolitiker und politische Strippenzieher Hubert Ulrich oder die neue Alpha-Frau Simone Peter, die sich als Ex-Spitzenkandidatin den äußerst knappen Wiedereinzug in den Landtag zugute schreibt. Politische Stimmen im Land werfen unterdessen die Frage auf, ob es angesichts der Finanzlage überhaupt angemessen sei, den Grünen bei zwei Mandaten weiter den Fraktionsstatus zu belassen. Bei einer Gesetzesänderung könnte viel Geld gespart werden.

Linken-Frontmann Oskar Lafontaine will weiter an der Fraktionsspitze bleiben. Spekulationen, dass er im Sommer auf Bundesebene für den Parteivorsitz kandidieren und die Linke in den Bundestagswahlkampf 2013 führen werde, wies er zurück. "Ich muss mich zuerst einmal von der anstrengenden Wahl erholen und habe noch keine Entscheidung getroffen", sagte er der SZ. Auch dies wird die Gerüchte sicher nicht verstummen lassen.

Die Piraten, die mit fulminaten 7,4 Prozent im ersten Anlauf den Landtag enterten, müssen sich im Hohen Hause erst mal sortieren. Der Parlamentarier-Job ist für die vierköpfige Truppe noch recht ungewohnt. Wer den Fraktionsvorsitz übernimmt, steht offenbar noch nicht fest. Die wortkarge 22-jährige Spitzenkandidatin Jasmin Maurer, die der Partei im Wahlkampf ein Gesicht gab, ist dem Vernehmen nach aus dem Rennen. Möglicherweise könnte Michael Hilberer (32) die Fraktion anführen. Und die FDP? Mit ihren andauernden Personalquerelen hat sie sich selbst aus dem Landtag katapultiert: 1,2 Prozent - auf einem solchen Tiefpunkt waren die Liberalen im Saarland noch nie. Parteichef Oliver Luksic bleibt als Bundestagsabgeordneter in Berlin. Er wird den Neuaufbau der Partei in Angriff nehmen und den großen Scherbenhaufen beseitigen müssen, den Hartmann, Hinschberger und Co. hinterlassen haben. gp

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