Öko-Umlage macht Strom erneut teurer

Berlin/Saarbrücken · Um die Garantie-Preise für die Öko-Energie zu finanzieren, müssen Stromkunden noch tiefer in die Tasche greifen. Die EEG-Umlage wird ab Januar auf 6,240 Cent erhöht. Im Saarland steigen die Preise nicht sofort.

Die Verbraucher in Deutschland müssen mit spürbaren Strompreiserhöhungen rechnen. Die Kosten für die Förderung von Ökostrom steigen zum 1. Januar des kommenden Jahres um knapp 20 Prozent. Die sogenannte EEG-Umlage klettert dann um rund einen Cent auf 6,240 Cent, wie die vier deutschen Übertragungsnetz-Betreiber gestern mitteilten. Für eine durchschnittliche Familie mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden bedeutet das Mehrkosten von rund 3,30 Euro pro Monat. Unklar ist bislang allerdings, inwieweit die Stromkonzerne die höhere EEG-Umlage an ihre Kunden weitergeben. Von der SZ befragte saarländische Versorger können die Preissteigerung noch nicht beziffern und planen sie auch noch nicht unmittelbar zum Jahreswechsel. "Im Verlauf des ersten Halbjahres 2014 werden wir über die Preisanpassung entscheiden", sagte gestern Helmut Bier vom Energieversorger Energis mit rund 180 000 Stromkunden. Ähnlich äußerte sich Werner Spaniol, Vorstandschef der Kommunalen Energie- und Wasserversorgung Neunkirchen (KEW) mit rund 50 000 Kunden im Bereich Strom. Auch bei Energie Saar-Lor-Lux mit 110 000 Stromkunden werden die Preise steigen - aber noch nicht am 1. Januar.

Hintergrund der Entwicklung: Betreiber von Ökostrom-Anlagen in Deutschland (etwa Solardächern) werden gefördert, indem sie über 20 Jahre eine garantierte Vergütung für ihren Strom erhalten. Dieser liegt immer weiter über dem regulären Preis an der Strombörse. Die Differenz wird von den Stromkunden über die EEG-Umlage gezahlt. Insgesamt wollen die Netzbetreiber im Jahr 2014 hierdurch 23,6 Milliarden Euro einnehmen. > : Meinung,