Nobelpreis geht erstmals an drei Frauen

Oslo/Berlin. Der Friedensnobelpreis wird dieses Jahr für den Kampf um Gleichberechtigung verliehen: Drei Menschenrechtlerinnen aus Afrika und Arabien werden für ihren Einsatz gegen Krieg, Diktatur und Unterdrückung des eigenen Geschlechts ausgezeichnet

Oslo/Berlin. Der Friedensnobelpreis wird dieses Jahr für den Kampf um Gleichberechtigung verliehen: Drei Menschenrechtlerinnen aus Afrika und Arabien werden für ihren Einsatz gegen Krieg, Diktatur und Unterdrückung des eigenen Geschlechts ausgezeichnet. Die Geehrten sind Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf (72, Foto: dpa), die ebenfalls aus Liberia stammende Menschenrechtlerin Leymah Gbowee (39, Foto: afp) und die Journalistin Tawakkul Karman (32, Foto: afp) aus dem Jemen.Erstmals in 110 Jahren geht der Friedensnobelpreis damit an drei Frauen zugleich. Die Preisträgerinnen würden für ihren friedlichen Kampf für Frauenrechte und den Aufbau einer Zivilgesellschaft in Konfliktgebieten ausgezeichnet, erklärte die Jury in Oslo. Sirleaf ist die erste demokratisch gewählte Präsidentin in Afrika. Leymah Gbowee engagierte sich jenseits aller ethnischen und religiösen Spaltungen ihres vom Bürgerkrieg zerrütteten Landes für eine bessere Wahlbeteiligung von Frauen. Tawakkul Karman spielt eine führende Rolle bei der Demokratiebewegung des Jemen.

Die Wahl der Jury wurde weltweit mit Zustimmung aufgenommen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach von einer "wunderbaren Nachricht". Der Preis sei ein klares Zeichen gegen die Diskriminierung von Frauen. Auch Bundespräsident Christian Wulff sagte, die Preisträgerinnen hätten sich "unter schwierigsten Bedingungen und großen persönlichen Risiken" für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt. Kanzlerin Angela Merkel sprach von einem "sehr guten Signal". Der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu hob vor allem die Ehrung von Sirleaf hervor: "Sie hat einem Ort Stabilität gebracht, der auf dem Weg in die Hölle war." , Seite A 4: Meinung dpa/kna/epd/afp

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