Niederlande führen an allen Flughäfen Nacktscanner ein

Den Haag/Brüssel. Als erstes Land Europas haben die Niederlande die rasche Einführung von Körperscannern zur routinemäßigen Kontrolle von Flugpassagieren beschlossen

Den Haag/Brüssel. Als erstes Land Europas haben die Niederlande die rasche Einführung von Körperscannern zur routinemäßigen Kontrolle von Flugpassagieren beschlossen. Spätestens in drei Wochen müssen auf dem internationalen Flughafen Schiphol bei Amsterdam sämtliche Passagiere, die in die USA fliegen wollen, durch einen der so genannten Nacktscanner gehen, wie Innenministerin Guusje ter Horst ankündigte. Weitere Flughäfen und Flugziele sollen folgen. Dadurch werde die Sicherheit an Bord "entscheidend verbessert". Die Innenministerin trat dem Vorwurf entgegen, die Körperscanner würden Persönlichkeitsrechte und die Intimsphäre von Reisenden beeinträchtigen, indem sie "durchleuchtete Menschen nackt zur Schau stellen". Alle auf Schiphol eingesetzten Scanner würden so eingerichtet sein, dass die "Nacktbilder" in aller Regel allein von Computern analysiert und nicht von Sicherheitsbeamten angesehen werden. Bei Hinweisen auf gefährliche Gegenstände oder Materialien gebe der Computer ein Warnsignal, woraufhin der betreffende Reisende mit den bislang schon in Zweifelsfällen angewandten Methoden der Leibesvisitation kontrolliert werde, erläuterte Ter Horst. Die EU-Kommission plant dagegen vorerst keinen neuen Vorstoß zur europaweiten Einführung der Scanner. Der Vorsitzende der Strahlenschutzkommission in Deutschland, Rolf Michel, äußerte derweil Bedenken. Die Röntgenstrahlung könne langfristig Krebs und Leukämie erzeugen, sagte er. Das Risiko steige mit jeder Kontrolle. dpa/afp

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