Neues Jahr bringt Einstieg in Rente mit 67

Berlin. Trotz aller Proteste von Gewerkschaften und Opposition beginnt mit dem Neujahrstag der Einstieg in die Rente mit 67. Wer im neuen Jahr seinen 65. Geburtstag feiert, wird erstmals einen Monat länger arbeiten müssen, um eine gesetzliche Altersrente ohne Abzug zu bekommen

Berlin. Trotz aller Proteste von Gewerkschaften und Opposition beginnt mit dem Neujahrstag der Einstieg in die Rente mit 67. Wer im neuen Jahr seinen 65. Geburtstag feiert, wird erstmals einen Monat länger arbeiten müssen, um eine gesetzliche Altersrente ohne Abzug zu bekommen. Jahr für Jahr erhöht sich dann das Renteneintrittsalter bis 2023 um je einen weiteren Monat, danach um je zwei Monate.Die Rente mit 67 war 2007 als Antwort auf den wachsenden Anteil älterer Menschen und die daraus entstehenden Finanzprobleme der Rentenversicherung beschlossen worden. Das Gesetz sieht vor, dass das gesetzliche Rentenalter von derzeit 65 auf 67 Jahre steigt - in 18 Schritten bis 2029. Der erste Jahrgang, der dann volle zwei Jahre länger arbeiten muss, ist der Geburtsjahrgang 1964. Ausnahmen gelten nur für Schwerbehinderte und für Arbeitnehmer mit mindestens 45 Beitragsjahren. Im Gesetz ist allerdings auch eine - relativ unbestimmte - Überprüfungsklausel enthalten. Danach soll die Rente mit 67 nur eingeführt werden, wenn die Beschäftigungssituation Älterer dies zulässt.

Die Gesetzesänderung soll helfen, die Belastung für die Beitragszahler - also Beschäftigte und Arbeitgeber - langfristig zu bremsen. Nach Berechnungen der Rentenversicherer wird der sonst erforderliche Anstieg des Beitragssatzes am Ende um etwa 0,5 Prozentpunkte vermindert. Kritiker sehen die Rente mit 67 allerdings als indirekte Kürzung der Altersbezüge.

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärte dagegen, der spätere Renteneintritt sei "auch eine Frage der Fairness gegenüber der nächsten Generation". Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gebe es nur drei Möglichkeiten, sagte von der Leyen. "Entweder die Beiträge drastisch rauf, das erstickt die Jungen. Oder aber die Rente kürzen, weil es so viele Ältere gibt, die länger Rente beziehen." Die bessere dritte Variante sei die Rente mit 67.

Beitragssatz sinkt leicht

Gleichzeitig mit dem Beginn der späteren Rente gibt es für Millionen Beschäftigte eine bescheidene Erleichterung beim Beitragssatz zur Rentenversicherung: Er sinkt von 19,9 auf 19,6 Prozent des Bruttogehalts. Bei einem Durchschnittsverdienst von 2500 Euro ergibt das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine monatliche Entlastung von je 3,75 Euro. Mehr Geld erhalten ab Januar unter anderem Hartz-IV-Empfänger und Pflegebedürftige. dpa/dapd

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