Neuer Zündstoff für Berlin

Das Ergebnis der AfD in Sachsen ist ein politischer Paukenschlag. Den Eurokritikern ist es gelungen, den Schwung der EU-Wahlen zu konservieren und den Protest noch stärker bei sich zu bündeln. Doch Vorsicht: Das Resultat bedeutet nicht, dass die Alternative jetzt schon im Parteienspektrum eine feste Größe ist.

In mehrere Landtage einzuziehen schafften auch die Piraten. Anschließend haben sich die Freibeuter von Land zu Land selbst zerlegt. Trotzdem wird in der Union jetzt wieder diskutiert, wie mit der Partei rechts von ihr weiter umgegangen werden soll.

Gewinner der Wahl ist trotzdem die CDU - mit Stanislaw Tillich an der Spitze. Vermutlich wird der ruhige Sachse jetzt die SPD ins Boot holen. Das ist bundespolitisch nicht unerheblich: Schwarz-Rot entspricht dem derzeitigen bundespolitischen Gefüge, und diese Konstellation wird im Bundesrat der großen Koalition nutzen. Schwarz-Grün wird es in Sachsen wohl nicht geben. Somit wird Kanzlerin Merkel keine neue Diskussion über dieses Bündnis auf Bundesebene am Hals haben. Und die Sozialdemokraten können weiter von ihrer Wunschoption im Bund träumen.

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