Neue Gerüchte um Oskar Lafontaine

Berlin/Saarbrücken. An einem Kaliber wie Oskar Lafontaine geht die Erotik der Macht natürlich nicht vorbei. Der "Lebemann von der Saar" ("Süddeutsche Zeitung") war, so wissen Weggefährten zu berichten, kein Kostverächter, was diesen Teil seines prominenten Lebens betrifft

Berlin/Saarbrücken. An einem Kaliber wie Oskar Lafontaine geht die Erotik der Macht natürlich nicht vorbei. Der "Lebemann von der Saar" ("Süddeutsche Zeitung") war, so wissen Weggefährten zu berichten, kein Kostverächter, was diesen Teil seines prominenten Lebens betrifft. Ob die Liedermacherin Bettina Wegner, die Eiskunstläuferin Katharina Witt oder der attraktive Rosa-Luxemburg-Verschnitt Sahra Wagenknecht: Immer wieder mal wurden Namen von Damen kolportiert, die dem ehemaligen SPD-Chef und heutigen Linken-Vorsitzenden näher gekommen sein sollen. Ob all die Gerüchte, die ihm medial angedichtet wurden, tatsächlich ein reales Spiegel-Bild haben, bleibt indes "Oskars Geheimnis".Jetzt ist er also wieder im Gespräch. Der "Spiegel" spekuliert in einem weitschweifigen Artikel über ein angebliches Verhältnis Lafontaines mit Sahra Wagenknecht. Die junge Kommunistin (40) und der in die Jahre gekommene Politstar (66) - ein Stoff, aus dem die Schlagzeilen sind. Den Vogel schoss gestern die "Hamburger Morgenpost" ab, die online titelte: "Sex Affaire - Lafontaine und Wagenknecht lassen es krachen!"

Pikanter als dieser boulevardeske Seitensprung sind aber die politischen Folgen der Geschichte. "Der Spiegel" spricht nicht nur vom "virtuellen Kandidaten", sondern unterstellt in fragender Form auch Schwerwiegendes: "Hat Lafontaine seine Anhänger unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Irre geführt? Hat er seine Wähler gar vorsätzlich getäuscht?" Hintergrund dieser indirekten Vorwürfe ist die Behauptung, Lafontaine habe seine Spitzenkandidatur für den Bundestag nicht ernst gemeint. Schon seit etlichen Monaten sei bei den Linken darüber geredet worden, dass sich der große Vorsitzende nach der Wahl aus familiären Gründen wieder aufs Saarland konzentrieren wolle. Er müsse "mehr Rücksicht auf seine Frau nehmen".

Tatsächlich wird in politischen Kreisen seit geraumer Zeit auf die "sehr emanzipierte" Christa Müller verwiesen, die ihren Gatten lieber im heimischen Wallerfangen als im fernen Berlin in Wagenknechts Nähe sähe. Müller schien dies vor Wochenfrist bei Maischberger in der ARD zu bestätigen, als sie bekundete, es sei "gut möglich", dass ihr Oskar künftig vom Saarland aus agiere.

Lafontaine selbst wies den Vorwurf der Wählertäuschung gestern als "absurd" zurück. Er sei "nach wie vor Parteivorsitzender und Bundestagsabgeordneter", er fühle sich "nach dem großen Vertrauensbeweis bei der Landtagswahl aber auch den Wählerinnen und Wählern im Saarland verpflichtet", sagte er unserer Zeitung. Und zum Thema Wagenknecht sagte er: "Unhaltbare Gerüchte über unser Privatleben kennen meine Frau und ich seit vielen Jahren. Das ist nichts Neues." Noch nichts verraten wollte er über eine persönliche Erklärung, die er in den nächsten Tagen abgeben will. Dann könnte die Nation erfahren, ob und wie lange er gedenkt, sein Bundestagsmandat und/oder das Landtagsmandat zu behalten. Für morgen plant er einen Auftritt im Saar-Landtag: Dort will der Ex-Ministerpräsident auf die Regierungserklärung seines Nachfolgers Peter Müller antworten. red

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