Schutz verstärkt Morddrohung für liberale Muslimin

Berlin · (dpa/kna) Die Gründerin der liberalen Moschee in Berlin, Seyran Ates, wird nach zahlreichen Drohungen verstärkt von der Polizei geschützt. Wie aus ihrem Umfeld bekannt wurde, ist die Anwältin schon mehrfach bedroht worden, auch einmal auf offener Straße. Daraufhin sei der Personenschutz rund um die Uhr verschärft worden.

Ates sagte dazu der „Welt am Sonntag“, sie habe bereits rund 100 Morddrohungen bekommen. „Über die sozialen Medien habe ich wegen der Moscheegründung so viele Morddrohungen bekommen, dass das LKA zu der Einschätzung gelangt ist.“ Ates war bereits bei einem Attentat 1984 lebensgefährlich verletzt worden. Jüngst hatte die Anwältin im Stadtteil Moabit die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee gegründet. Dort können Frauen und Männer, Sunniten, Schiiten und Aleviten gemeinsam beten.

Unterdessen soll der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bei der Bundesregierung eine Schließung der Moschee gefordert haben. „Das zeigt mal wieder, welchen Geistes Kind Erdogan ist, der die Demokratie nie verstanden hat, beziehungsweise sie nie wollte“, sagte Ates. Das Auswärtige Amt bestätigte die Forderung auf Anfrage allerdings nicht.

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