Kommentar Moderate Populisten

Der Aufschwung von Pegida, aber auch die zahllosen Hasskommentare gegen Politiker in den sozialen Netzwerken haben die Zweifel an der Demokratiefähigkeit der Deutschen wachsen lassen. Die Bertelsmann-Studie scheint nun zumindest die schlimmsten Befürchtungen zu entkräften.

Kommentar: Moderate Populisten
Foto: SZ/Robby Lorenz

Demnach ist nämlich auch der Populist ein vielschichtiges Wesen. Auch unter den Wählern, die in vermeintlich einfachen Lösungskategorien denken, befürworten zum Beispiel mehr als zwei Drittel die deutsche Mitgliedschaft in der EU. Populisten müssen also noch längst keine schlechten Demokraten sein. Die Studie zeigt aber auch, dass die Enttäuschung über die demokratische Praxis tief sitzt, das Gefühl, von „denen da oben“ nicht mehr verstanden zu werden. Die politische Konsequenz muss lauten, weniger um den heißen Brei herumzureden und offen einzugestehen, dass es weder einfache noch schnelle Lösungen für bestimmte Fragen geben kann. Aktuell zum Beispiel beim Flüchtlingsproblem auf dem Mittelmeer.

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