In einem öffentlichen WLAN müssen Internetnutzer vorsichtiger surfen als im Netzwerk zu Hause. Denn ohne Abwehrmaßnahmen ist es für Hacker leicht möglich, den Datenverkehr abzufangen. "Das kann im Grund jeder machen, der sich im Café oder auch nur in der Nähe aufhält", sagt Erik Tews, Wissenschaftler am Center for Advanced Security Research Darmstadt. Wie solche Angriffe konkret aussehen, zeigt der Abhörskandal in Großbritannien: Laut dem "Guardian" haben britische Sicherheitsbehörden 2009 den E-Mail-Verkehr von Teilnehmern des G20-Gipfeltreffens in London überwacht, unter anderem über eigens eingerichtete Internetcafés.

Aber auch Privatnutzer können Ziel solcher Attacken werden. Hinter diesen stecken oft Kriminelle, die Zugangsdaten und Passworte abfangen wollen, etwa zum E-Mail-Konto oder zum Online-Banking. Viel technisches Fachwissen ist dafür nach Angaben von Tews nicht erforderlich. Ob das öffentliche WLAN mit einem Passwort gesichert ist oder nicht, spielt bei den Angriffen kaum eine Rolle, sagt der Sicherheitsexperte: "Das bietet nur minimal mehr Schutz." Der Nutzer ist vielmehr selbst dafür verantwortlich, seine Daten zu schützen. Am besten geht das per SSL-Verschlüsselung. "Damit wird es verdammt schwer, noch etwas abzufangen", erklärt Tews. Verschlüsselt ist die Verbindung mit einer Webseite dann, wenn die Adresse mit "https" statt des gewohnten "http" beginnt oder im Browser ein Vorhängeschloss neben der Adresszeile eingeblendet wird. Geschützt werden so nur übertragene Inhalte, also Passwörter oder E-Mails. "Mit wem und wie viel kommuniziert wird, ist für Fremde aber noch immer gut sichtbar", warnt Tews. Sein Tipp: Surfer sollten in öffentlichen Netzen auch Daten auf ihrem Rechner schützen, in dem sie die Dateifreigabe für andere Nuztzer abschalten.