Missglückter Neuanfang im Schatten Edmund Stoibers

München. Eines hat Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU, Foto: dpa) jetzt schon erreicht: Es wird eine seiner Aussagen sein, die von diesem Landtagswahlkampf in Erinnerung bleiben wird. Aber nicht mit seinen Lieblingsthemen Sicherheit und Bildung, sondern mit seiner Zwei-Maß-Theorie in Verbindung mit Autofahren ist der CSU-Politiker bundesweit zum Gesprächsthema geworden

München. Eines hat Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU, Foto: dpa) jetzt schon erreicht: Es wird eine seiner Aussagen sein, die von diesem Landtagswahlkampf in Erinnerung bleiben wird. Aber nicht mit seinen Lieblingsthemen Sicherheit und Bildung, sondern mit seiner Zwei-Maß-Theorie in Verbindung mit Autofahren ist der CSU-Politiker bundesweit zum Gesprächsthema geworden. Die missglückte Äußerung des Ministerpräsidenten ist symptomatisch für Becksteins Wahlkampf-Endspurt, in dem immer weniger vom freundlichen "Landesvater" der Monate zuvor zu sehen war. In den letzten Wahlkampf-Wochen teilte Beckstein kräftig aus. Er attackierte den damaligen SPD-Chef Kurt Beck in Zusammenhang mit dem Verhältnis zur Linkspartei, stellte die Glaubwürdigkeit von SPD-Spitzenkandidat Franz Maget in Frage und sorgte für Wirbel, als er einen SPD-Kandidaten angriff, indem er ihm dessen Eignung als Lehrer absprach. Die Anspannung des Ministerpräsidenten war unübersehbar.

Mit seiner Wahl zum Ministerpräsidenten im Oktober war für Beckstein ein Traum in Erfüllung gegangen — ein Traum, den er selbst 2005 eigentlich schon für "abgehakt" erklärt hatte. Denn durch Zickzack-Kurs von Amtsvorgänger Stoiber nach der Bundestagswahl blieb ihm sowohl der Karrieresprung in München als auch der Eintritt ins Bundeskabinett versagt. Danach wurde vielfach über Becksteins Amtsmüdigkeit spekuliert. Nun ist er doch am Ziel, aber längst ist nicht mehr nur die Opposition in Bayern der Meinung, mit Beckstein sei der Neuanfang nach der Ära von Stoiber nicht zu machen. ddp

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