Saarbrücken Millionenhilfen für Unwetteropfer im Saarland

Saarbrücken · Mit 2,5 Millionen Euro wollen Land und Kommunen die Not nach den Überschwemmungen lindern.

 Dutzende  Autos wurden bei dem Unwetter in Saarbrücken und mehreren anderen Saar-Gemeinden weggeschwemmt.

Dutzende  Autos wurden bei dem Unwetter in Saarbrücken und mehreren anderen Saar-Gemeinden weggeschwemmt.

Foto: dpa/Beckerbredel

Opfer des verheerenden Unwetters im Saarland von Ende vergangener Woche sollen mit Soforthilfen in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro unterstützt werden. Die Landesregierung stelle bis zu eine Million Euro bereit, weitere 1,5 Millionen kämen von den Kommunen, teilte die Staatskanzlei mit. Für Haushalte, die in eine existenzbedrohende Notlage geraten seien, gebe es eine schnelle Abschlagszahlung von 1500 Euro. Wenn die Schäden festgestellt sind, können Betroffene Zuschüsse bis zu einem Betrag von 50 000 Euro erhalten. Der Betrag ist darüber hinaus auf bis zu der Hälfte der Schadenssumme begrenzt, die nach Gegenrechnung von Versicherungsleistungen übrig bleibt. Für darüber hinausgehende Beträge bietet das Land im Einzelfall Zinsverbilligungs-Zuschüsse an.

„Wir lassen die Opfer in dieser schwierigen Situation nicht alleine“, sagte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) nach dem Kabinettsbeschluss. Innerhalb von Minuten hätten Menschen bei der Naturkatastrophe vor den Trümmern ihrer Existenz gestanden. „Die Landesregierung unterstützt finanziell, wo Hilfe dringend benötigt wird“, sagte er in Berlin, wo der Saar-Ministerrat gestern tagte.

Für ehrenamtliche Organisationen, deren Arbeit durch Schäden an ihren Gebäuden oder Anlagen beeinträchtigt sei, wird den Beschlüssen zufolge ein einmaliger Härtefallfonds eingerichtet  – mit einem Volumen von 40 000 Euro.

Die Linksfraktion des Landtags lobte die Soforthilfe-Pläne. Fraktionschef Oskar Lafontaine forderte aber auch politische Konsequenzen. „Land und Kommunen müssen mehr in den Hochwasserschutz und die Sanierung der Kanäle investieren“, sagte Lafontaine. Bei den Abwasserkanälen habe der Entsorgungsverband EVS bereits 2013 einen Investitionsbedarf von 75 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt.

Kleinblittersdorf hat es heftig getroffen
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Kleinblittersdorf hat es heftig getroffen

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Foto: Heiko Lehmann
Unwetter trifft Bliesransbach schwer
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Unwetter trifft Bliesransbach schwer

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Foto: BeckerBredel

Von dem Unwetter waren vor allem Bliesransbach und Kleinblittersdorf betroffen: Zig Häuser wurden geflutet, Straßenzüge meterhoch überschwemmt, Dutzende Autos weggerissen. Heute können sich die Ereignisse schlimmstenfalls wiederholen. Der Deutsche Wetterdienst hält ab heute Nachmittag neue Unwetter im Saarland für möglich. Diese treten zwar nur örtlich auf, können aber besonders heftig werden, warnte Meteorologe Sebastian Schappert. Es müsse mit Sturm, Hagel, Starkregen und neuen Überschwemmungen gerechnet werden.

Weitere Informationen und Antragsformulare für Unwetterhilfe gibt es im Internet unter  https://www.saarland.de/237008.htm

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