Methode Holzhammer

Meinung:

Methode Holzhammer

Von SZ-Mitarbeiter Thomas Seibert

Der Streit um die Nahost-Politik zwischen der scheidenden und der künftigen US-Regierung verheißt nichts Gutes. Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern ist ein äußerst komplexes Problem, bei dem Geschichte, Religion, Emotion, Militärmacht sowie Regional- und Weltpolitik ein schier unentwirrbares Knäuel bilden. Mehrere US-Präsidenten haben sich an einer Lösung versucht. Auch Donald Trump möchte gerne als Friedensbringer in die Geschichte eingehen, doch er versucht es nicht mit Fingerspitzengefühl, sondern mit dem Holzhammer: mit einer radikal pro-israelischen Haltung.

Das wirft Fragen auf, nicht nur für den Realitätssinn der künftigen US-Politik in Nahost. Auch im Verhältnis zu China hat Trump die Neigung gezeigt, wichtige Tatsachen zu ignorieren, ohne eine gangbare Alternative aufzuzeigen. Zwar ist es möglich, dass die Wirklichkeit den Hasardeur Trump nach dem Amtseid am 20. Januar bremsen wird. Oder dass Trumps Berater einschreiten. Doch eine Garantie für ein berechenbareres Vorgehen ist das nicht.

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