Merkel und Gauck reisen zum WM-Finale

Berlin · Auch die Politik jubelt über den Halbfinal-Sieg gegen Brasilien: Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck lassen es sich nicht nehmen, beim Finale dabei zu sein.

Es sei ein "sehr gutes" Spiel gewesen, das "fast den Namen historisch" verdiene, lobte gestern Angela Merkel den 7:1-Sieg der Fußball-Nationalmannschaft über Brasilien. Und wie nicht anders zu erwarten: Die Bundeskanzlerin, inoffizielles Maskottchen der deutschen Elf, wird am Sonntag in Rio beim WM-Finale auf der Ehrentribüne mitfiebern. Zusammen mit Bundespräsident Joachim Gauck. Ein gutes Omen? Hoffentlich. Der grandiose Erfolg und der Einzug ins Endspiel haben auch die Berliner Politik in Jubel versetzt.

Wer aus der Ministerriege fliegt noch nach Brasilien? Eventuell Sportminister Thomas de Maizière (CDU ). Alle anderen teilten auf Nachfrage mit, dass sie nicht nach Rio reisen wollen. Wo Merkel das Match am Dienstagabend geguckt hat, daraus machte Regierungssprecher Steffen Seibert aus unerfindlichen Gründen ein Geheimnis. Er verriet nur: "Sie hat alle acht Tore gesehen." Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD ) schaute das Spiel zusammen mit Brasiliens Botschafterin Maria Viotti und Familieministerin Manuela Schwesig (SPD ) im "Haus der Kulturen der Welt", wo sich viele der in Berlin lebenden Brasilianer zum Publik Viewing trafen. Er strahlte nach dem Abpfiff über beide Backen. "Das ist wirklich eine Sensation", so Steinmeier. Die Chance, dass Deutschland Weltmeister wird, ist von Spiel zu Spiel gestiegen."

Bei der CSU indes war der Abend noch hoch politisch - Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt und Parlamentsgeschäftsführer Max Straubinger hatten sich mit den drei CSU-Bundesministern Christian Schmidt, Gerd Müller und Alexander Dobrindt bei einem Berliner Nobel-Italiener getroffen, um den weiteren Kurs der CSU in der Koalition abzustimmen. Entwicklungshilfeminister Gerd Müller befand nach der Partie: "Finalteilnahme ist verdient." Er tippe jetzt auch auf Deutschland gegen Holland im Endspiel "und Müller macht das Ding!". Kurios: Die Ehefrau des CSU-Mannes, Gerti Müller, ist Niederländerin. Man kann sich vorstellen, was am Sonntag bei Müllers los sein wird, sollte Holland der Gegner sein.

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