Merkel spricht Schavan volles Vertrauen aus

Berlin/Johannesburg. Nach Aberkennung ihres Doktortitels ist die politische Zukunft von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) offen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "volles Vertrauen" in Schavan, versicherte Regierungssprecher Steffen Seibert gestern. Zugleich vermied er ein ausdrückliches Bekenntnis zum Verbleib Schavans im Amt

Berlin/Johannesburg. Nach Aberkennung ihres Doktortitels ist die politische Zukunft von Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) offen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe "volles Vertrauen" in Schavan, versicherte Regierungssprecher Steffen Seibert gestern. Zugleich vermied er ein ausdrückliches Bekenntnis zum Verbleib Schavans im Amt. Nach der für Freitagabend erwarteten Rückkehr der Ministerin von einer Südafrika-Reise werde "Gelegenheit sein, in Ruhe miteinander zu reden", sagte Seibert.

Schavan machte in Johannesburg deutlich, dass sie um den Titel kämpfen will: "Die Entscheidung der Universität Düsseldorf werde ich nicht akzeptieren und dagegen Klage einreichen." Zur Frage eines Rücktritts äußerte sie sich nicht. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann sagte, als Vorbild für Doktoranden, die wissenschaftliche Regeln unbedingt einhalten müssen, sei Schavan ungeeignet. Auch der Deutsche Hochschulverband, die Berufsvertretung der Universitätsprofessoren, legte Schavan den Rücktritt nahe. Der Ex-Präsident der Westdeutschen Rektorenkonferenz, George Turner kritisierte dagegen im SZ-Gespräch das Vorgehen der Universität und sagte, die Ministerin könne im Amt bleiben. Die Uni Düsseldorf hatte Schavan am Dienstag nach neun Monaten Prüfung wegen "vorsätzlicher Täuschung" in ihrer Promotionsarbeit den vor 33 Jahren erworbenen Doktortitel entzogen. , Interview, Seite A 4: Meinung dpa/vet/red Fotos: dpa

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