Sexismus Mehr Realismus wagen

Bisher konnte sich die deutsche Filmbranche damit begnügen, mit dem Finger auf den monströsen Einzeltäter Wedel zu zeigen. Doch nun läuft es wie beim Weinstein-Skandal: Der Strudel erwischt auch die vermeintlich Guten, das öffentlich-rechtliche Saubermann-System.

Sexismus: Mehr Realismus wagen
Foto: SZ/Robby Lorenz

Seit gestern geht es um Komplizentum und Mitwisserschaft, um ein stilles Einvernehmen vieler mit unhaltbaren Zuständen. Wenn der SR und die Sender wirklich heil aus der Sache rauskommen wollen, müssen sie noch mehr offenlegen als Akten: ihre Unternehmenskultur. Doch auch die Filmschaffenden sind zur Transparenz aufgerufen, um endlich einen realistischen Blick auf ihre Tätigkeit zu ermöglichen. Denn immer noch verherrlichen Stammtisch-Fantasien die „wilde“ Filmwelt – Regisseure, die sich aufführen wie Paviane, und Mädels, die sich hochschlafen. Wer dazu schweigt, macht Chauvinismus salonfähig. Dagegen helfen keine brancheninternen Beschwerdestellen.

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