Mehr Personal für Saarlands Pflegeheime

Saarbrücken/Berlin · Die Forderung von Heimträgern und Beschäftigten nach deutlich mehr Pflegepersonal wird erhört. Die Heime im Saarland können mit bis zu 17 Prozent mehr Stellen für Pflegekräfte und Helfer rechnen.

Die personell unterbesetzten Pflegeheime im Saarland können in den kommenden Jahren deutlich mehr Mitarbeiter beschäftigen. Die Träger der rund 140 Einrichtungen rechnen nach aktuellen Entscheidungen auf Landes- und Bundesebene mit 600 bis 650 zusätzlichen Stellen in den nächsten zweieinhalb Jahren. Das wäre ein Plus von bis zu 17 Prozent. "Wir bekommen Schritt für Schritt entscheidende Verbesserungen im Bereich der Altenpflege", sagte Saarlands Sozialminister Andreas Storm (CDU) der SZ. Dies seien "sehr gute Nachrichten".

Die saarländischen Heimträger einigten sich mit den Pflegekassen und den Landkreisen auf zehn Prozent mehr Personal für die Heime bis Ende 2016. Das entspricht rund 350 Stellen. Die Saarländische Pflegegesellschaft hatte in den Verhandlungen zwar ein Plus von elf Prozent gefordert. Dennoch bezeichnete der Vorsitzende des Verbandes, Harald Kilian, die Einigung als "gutes Ergebnis für die Pflege im Saarland". Dem Kompromiss müssen die Gremien der Verhandlungspartner noch zustimmen, was aber als Formsache gilt .

Unabhängig von dem neuen saarländischen Rahmenvertrag zwischen Heimträgern, Kassen und Kreisen wurde in Berlin die erste Stufe der angestrebten Pflegereform auf den Weg gebracht. In der Folge rechnet Minister Storm ab dem kommenden Jahr mit 250 bis 300 zusätzlichen Betreuern für Heime im Saarland. Sie sollten den Pflegebedürftigen "menschliche Zuwendung" geben, ohne Aufgaben in der eigentlichen Pflege zu übernehmen, sagte Storm. Auch Kilian erhofft sich von der bundesweiten Pflegereform "weitere nachhaltige finanzielle Entlastungen für die pflegebedürftigen Menschen in Pflegeheimen".

Nach dem Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) werden die Leistungen aus der Pflegeversicherung im nächsten Jahr zwischen 2,7 und vier Prozent steigen. Zugleich wird der Beitrag zur Pflegekasse für alle Versicherten um 0,3 Prozentpunkte angehoben. > e

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort