Höhenflug Grüne verzeichneten 2018 einen hohen Mitgliederzuwachs

Berlin · Die Grünen haben nach einem Zeitungsbericht im vergangenen Jahr so viele Mitglieder dazugewonnen wie noch nie seit ihrer Gründungsphase. Seine Partei habe 10 246 neue Eintritte verbucht und zähle nun 75 311 Mitglieder, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner der „Welt“.

Das ist dem Bericht zufolge ein Allzeithoch. Der Frauenanteil sei noch einmal leicht von 39,8 auf 40,5 Prozent gestiegen. Das Durchschnittsalter sei durch die vielen Eintritte von 49,5 Jahre auf glatte 49 Jahre gesunken.

Besonders stark fiel der Mitgliederzuwachs demnach in Ostdeutschland aus, wo die Grünen bislang nur schwach vertreten waren. So sei die Mitgliederzahl bundesweit um 15,75 Prozent gewachsen, im Osten ohne Berlin aber um 19,1 Prozent. In Brandenburg habe die Zuwachsrate 26 Prozent betragen, in Sachsen 23 Prozent. „Wir werden jünger, weiblicher und ostdeutscher“, sagte Kellner.

Der Bundesgeschäftsführer führte den Zulauf im Osten der Republik demnach vor allem auf das Erstarken der rechtspopulistischen AfD zurück. Im Welt-Interview sagte er weiter: „Das Auftauchen von AfD und Pegida hat die Menschen wachgerüttelt. Sie wollen sich für Demokratie, für Weltoffenheit engagieren.“ Darüber hinaus gebe es auch in Ostdeutschland „große Sehnsucht“ nach einer sauberen Umwelt, nach Naturschutz, nach Erhalt von Artenvielfalt, nach einer anderen Landwirtschaft sowie nach Klimaschutz.

In Umfragen konnten die Grünen die kriselnden SPD zuletzt regelmäßig hinter sich lassen – zum Teil sogar deutlich. Eine gestern veröffentlichte Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey für „Spiegel Online“ ließ zumindest eine leichte Trendwende erkennen: In der Sonntagsfrage lagen die Sozialdemokraten mit 17,4 Prozent hauchdünn vor den Grünen mit 17,3 Prozent. Die Unionsparteien kamen auf 31 Prozent. Die AfD lag bei zwölf Prozent, für Linke und FDP stimmten jeweils rund neun Prozent.

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