Massiver Abbau von Billig-Flügen aus der Region

Zweibrücken/Hahn. Die Saarländer müssen bei Flugreisen bald auf viele Schnäppchen-Angebote in ihrer Nähe verzichten. Der Billig-Flieger Ryanair kündigte gestern an, rund 30 Prozent seiner Flüge vom Hunsrück-Flughafen Hahn zu streichen. Kurz darauf wurde bekannt, dass das Unternehmen Germanwings ab 10

Zweibrücken/Hahn. Die Saarländer müssen bei Flugreisen bald auf viele Schnäppchen-Angebote in ihrer Nähe verzichten. Der Billig-Flieger Ryanair kündigte gestern an, rund 30 Prozent seiner Flüge vom Hunsrück-Flughafen Hahn zu streichen. Kurz darauf wurde bekannt, dass das Unternehmen Germanwings ab 10. Januar 2011 seine täglichen Flüge von Zweibrücken in die Bundeshauptstadt, die auch von vielen Saarländern genutzt werden, überraschend einstellt. Auch Ryanair verzichtet ab 10. Januar auf seine Berlin-Flüge ab Hahn. Ab April fallen zudem die Strecken nach Agadir, Breslau, Danzig, Göteborg, Klagenfurt, Santiago de Compostela, Sevilla und Prag weg. Insgesamt streicht Ryanair 150 der 532 Flüge pro Woche vom Hahn. Das Unternehmen begründete diesen Schritt, den Unternehmens-Chef Michael O'Leary (Foto: afp) kürzlich angedroht hatte, mit der Einführung einer Luftverkehrsabgabe in Deutschland. Danach sollen ab 1. Januar 2011 für Kurzstreckenflüge acht Euro pro Flug fällig werden, für Mittelstreckenflüge sind es 25 Euro und für Langstreckenflüge 45 Euro. Auch Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes nannte gestern die Luftverkehrsabgabe als einen Grund für das Aus der Strecke Zweibrücken-Berlin. Daneben sei aber auch die schwierige Witterung in der Westpfalz ausschlaggebend gewesen. Wegen des häufigen Nebels hätten die Flüge oft umgeleitet werden müssen, was das Vertrauen bei den wichtigen Geschäftsreisenden erschüttert habe. Mit Germanwings flogen zuletzt 130 000 Passagiere jährlich von und nach Zweibrücken. Das Unternehmen Air Berlin, das täglich von Saarbrücken nach Berlin fliegt, gab gestern an, seine Flugpläne trotz der Luftverkehrsabgabe vorerst unverändert zu lassen. Der Saarbrücker Flughafenchef Friedhelm Schwan sagte gestern der Saarbrücker Zeitung, ab November solle zudem ein Luxair-Flieger in Ensheim stationiert werden und die bestehende Luxair-Verbindung nach Berlin ausbauen. Außerdem sei Ensheim offen, sollte Germanwings einen neuen Flughafen im Saarland suchen. , Seite A 8: Bericht dpa/lf/jwo

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