Marine Le Pen setzt auf modernen Rechtspopulismus

Paris. Die große, blonde Frau auf der Bühne ist die Angriffslust in Person. Doch von einem Sieg ist Marine Le Pen weit entfernt, auch wenn sie selbstbewusst eine "Überraschung" verspricht und damit eine Qualifizierung für die Stichwahl am 6. Mai meint - so wie es 2002 ihrem Vater Jean-Marie Le Pen gelang

Paris. Die große, blonde Frau auf der Bühne ist die Angriffslust in Person. Doch von einem Sieg ist Marine Le Pen weit entfernt, auch wenn sie selbstbewusst eine "Überraschung" verspricht und damit eine Qualifizierung für die Stichwahl am 6. Mai meint - so wie es 2002 ihrem Vater Jean-Marie Le Pen gelang. Aktuelle Umfragen sehen die Rechtspopulistin vom Front National um die 15 Prozent und auf dem dritten Platz hinter Präsident Nicolas Sarkozy und dem Sozialisten François Hollande. Vor allem bei jungen Leuten und der Arbeiterschaft kommt sie gut an, bei den von den bürgerlichen Parteien Enttäuschten, die die pauschale Kritik am politischen System und ihren Vertretern teilen. Wer Le Pen wählt, protestiert. Dass Ökonomen ihr wirtschaftspolitisches Programm mit dem Ausstieg aus dem Euro zerreißen, stört viele nicht.Seit die 43-jährige jüngste Tochter von Jean-Marie Le Pen, Gründer des Front National und heute Ehrenvorsitzender, Anfang 2011 den Vorsitz der Partei übernahm, erlebt diese einen Aufschwung. Die Tochter distanzierte sich von der Verharmlosungen des Holocaust durch ihren Vater, schließt offensichtliche Nazis aus der Partei aus und steht für eine "moderne" Fremdenfeindlichkeit, die sich gegen eine kulturelle "Überfremdung" durch Einwanderer und Muslime wendet. Viele halten sie gerade aufgrund der bekömmlicheren Verpackung derselben Ideen für noch gefährlicher als den kauzigen Haudegen Le Pen. holFoto: langlois/afp

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