Militärischer Abschirmdienst MAD hat mehr rechte Soldaten enttarnt als bekannt

Berlin · Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat in der Bundeswehr mehr rechte Soldaten enttarnt als bisher öffentlich berichtet. Zusätzlich zu den „erkannten Rechtsextremisten“ – im vergangenen Jahr waren es vier – sind nach MAD-Angaben seit 2013 auch jeweils etwa zehn weitere „Verdachtspersonen mit extremistischer Einstellung“ enttarnt und an die Personalstellen gemeldet worden.

Die meisten seien aus der Bundeswehr entfernt worden, sagte ein MAD-Abteilungsleiter einem „Spiegel“-Bericht zufolge in einer Sitzung des Bundestagsinnenausschusses.

Der MAD ist der kleinste deutsche Geheimdienst. Zu seinen Aufgaben gehört die Abwehr von Spionage und Sabotage in der Bundeswehr sowie die Überprüfung von Soldaten und Behördenmitarbeitern auf extremistische Einstellungen und Aktivitäten. Er berichtet an die zuständigen Stellen.

In der vertraulichen Sitzung habe der MAD-Mann Mitte Februar eingeräumt, der Geheimdienst habe „nach außen“ und gegenüber dem Bundestag stets nur die Zahl der eindeutig „erkannten Rechtsextremisten“ kommuniziert, hieß es. Zudem betonte er demnach, dass aus Sicht des MAD „Extremisten und Verdachtspersonen mit extremistischer Einstellung nicht in die Bundeswehr gehören“. Informiert wurden Behördenstellen und die Bundesregierung.

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