Machtwechsel Reformpartei gewinnt Parlamentswahl in Estland

Tallinn · Nach dem Sieg ihrer Reformpartei bei der Parlamentswahl in Estland könnte Kaja Kallas bald erste Ministerpräsidentin in dem baltischen EU-Land werden. Die 41-Jährige Frontfrau der wirtschaftsliberalen Oppositionskraft gilt als durchsetzungsfähig.

 Kaja Kallas könnte die erste Ministerpräsidentin von Estland werden.   Foto: Mee/AP/dpa

Kaja Kallas könnte die erste Ministerpräsidentin von Estland werden. Foto: Mee/AP/dpa

Foto: dpa/Raul Mee

Vor allem Verhandlungsgeschick wird die Tochter des früheren Ministerpräsidenten und EU-Verkehrskommissars Siim Kallas für die Koalitionsgespräche gut gebrauchen können. Fünf Parteien sind im neuen Parlament vertreten. Klar ist nur, dass die frühere Europaabgeordnete nicht mit den ebenfalls deutlich erstarkten Rechtspopulisten gemeinsame Sache machen wird.

Nach dem vorläufigen Ergebnis kommt Kallas‘ Reformpartei auf 34 von 101 Sitzen. Dahinter folgt die linksgerichtete Zentrumspartei von Regierungschef Jüri Ratas mit 26 Sitzen. Er regierte bislang mit den Sozialdemokraten (zwölf Sitze), die allein fünf Sitze verloren, und der konservativen Partei Isamaa (zehn Sitze). Nach Stimmenverlusten hat das Dreierbündnis nun keine Mehrheit mehr. Größter Gewinner der Wahl ist die rechtspopulistische Estnische Konservative Volkspartei (EKRE), die mit 19 Sitzen drittstärkste Kraft wurde. Sie legte um zwölf Sitze zu.

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