Außenminister in Südkorea Maas bietet deutsche Hilfe für koreanische Annäherung an

Seoul · Außenminister Heiko Maas (SPD) hat deutsche Hilfe bei der Annäherung der beiden koreanischen Staaten angeboten. „Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, stehen wir bereit, den Prozess, der hier stattfindet, engagiert zu unterstützen“, sagte er gestern bei einem Besuch in Südkorea.

Deutschland könne seine beim Atom-Abkommen mit dem Iran gewonnene Expertise einbringen, um die atomare Abrüstung voranzutreiben, die der nordkoreanische Präsident Kim Jong Un angekündigt hatte. Zudem könnten beide Seiten von den deutschen Erfahrungen mit der Wiedervereinigung profitieren.

Nach monatelanger Eskalation des Streits über das nordkoreanische Programm zum Bau von Atomwaffen hatte Anfang des Jahres ein Entspannungsprozess begonnen. Der nordkoreanische Staatschef Kim hatte sich bei einem Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im Juni zur atomaren Abrüstung bekannt und bereits seit Monaten keine Raketen- und Atomtests mehr durchgeführt. Im April gab es zudem zwei innerkoreanische Gipfeltreffen. Maas äußerte sich trotz aller Hoffnung skeptisch zur Verlässlichkeit der Zusagen Kims. „Dafür gab es in der Vergangenheit viel zu viele Verstöße gegen das Völkerrecht und viel zu viele Enttäuschungen.“

Zweifel hegen offenbar auch die USA, trotz des gefeierten Gipfel-Erfolgs. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte vor einem Senatsausschuss, Nordkorea bleibe weiterhin die größte Gefahr für die nationale Sicherheit seines Landes. Außerdem produziere das Land weiterhin spaltbares Material.

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