Landessportverband LSVS-Debakel bedroht Spitzensport im Saarland

Saarbrücken · Sportler, Trainer und Funktionäre sind schockiert über das Konzept zur Sanierung des defizitären Landessportverbands.

 Sportler, Trainer und Funktionäre fürchten einen Kahlschlag, sollten die Bedingungen für den Spitzensport sich so dramatisch verschlechtern, wie es das Präsidium des LSVS und der Konsolidierungsberater Michael Blank beschlossen haben.

Sportler, Trainer und Funktionäre fürchten einen Kahlschlag, sollten die Bedingungen für den Spitzensport sich so dramatisch verschlechtern, wie es das Präsidium des LSVS und der Konsolidierungsberater Michael Blank beschlossen haben.

Foto: BeckerBredel

Das Sanierungskonzept für den hoch verschuldeten Landessportverband (LSVS) hat im Saar-Sport für Entsetzen und Verärgerung gesorgt. Sportler, Trainer und Funktionäre fürchten einen Kahlschlag, sollten die Bedingungen für den Spitzensport sich so dramatisch verschlechtern, wie es das Präsidium des LSVS und der Konsolidierungsberater Michael Blank beschlossen haben. „Wir werden weniger Sportler haben. Weniger Lehrgänge. Vielleicht verlieren wir auch Bundesstützpunkte“, sagte Ulrich Knapp, Disziplin-Bundestrainer in der Leichtathletik.

Die Präsidenten einzelner Fachverbände kritisierten, in den Prozess nicht eingebunden zu sein. „Ich bin sehr ungehalten. Denn was ich weiß, weiß ich aus der Presse“, sagte Bernd Zimmer, Chef der Saarländischen Triathlon Union. Die nächste Gesamtvorstandssitzung mit Vertretern aller Sportfachverbände ist erst für den 21. Juni terminiert. LSVS-Vizepräsident Franz-Josef Schumann, zugleich Chef der Saar-Fußballer, verteidigte das Vorgehen und die geplanten Einsparungen: „Wir können nicht ein Konzept erstellen und dann an jeder Stelle sagen: Da müssen wir nochmal nachbessern.“

Das Sanierungskonzept sieht unter anderem vor, dass der defizitäre Mensabetrieb an einen externen Caterer vergeben wird. Ein großer Diskussionspunkt: Über Parkplatzgebühren sollen zusätzliche Einnahmen generiert werden. Der größte Posten sind die Einsparungen am Personal. 62 (von 182) Mitarbeitern soll betriebsbedingt gekündigt werden, weitere 30 befristete Stellen nicht verlängert werden. Verdi-Chef Thomas Müller kündigte gestern Widerstand an und forderte das Präsidium des LSVS umgehend zu Verhandlungen auf. Das geplante Entlassungsvolumen und das praktizierte Verfahren bezeichnete er als „unglaublich“. Der Personalrat berichtet von Existenzängsten.

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