„Aufstehen“ Lafontaine sieht linke Bewegung im Aufwind

Saarbrücken · Die Linke soll mit einer Sammlungsbewegung Einfluss gewinnen. Nun startet das Projekt Sahra Wagenknechts offiziell.

 Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht werben für ein „Aufstehen“ der Linken. 

Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht werben für ein „Aufstehen“ der Linken. 

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“ nähert sich vier Wochen nach ihrer Gründung der Zahl von rund 100 000 Unterstützern. Bereits vor gut einer Woche seien es mehr als 85 000 gewesen, sagte der frühere Bundesvorsitzende und aktuelle Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Saar-Landtag, Oskar Lafontaine, gestern in Saarbrücken. Die endgültige Zahl soll heute bei der offiziellen Vorstellung der Bewegung in Berlin bekanntgegeben werden. „Wir sind von dem starken Zulauf überrascht worden“, sagte Lafontaine. Er zeige ganz deutlich, „dass der Wunsch nach einer anderen Sozialpolitik besteht, nach einer Anhebung der Löhne, Renten und sozialen Leistungen“. 

Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht hatte die Bewegung zusammen mit ihrem Ehemann Lafontaine gegründet, um linke Wähler zu erreichen, die sich von den klassischen Parteien abgewendet haben. Heute will Wagenknecht die Ziele und die Protagonisten vorstellen, darunter neben Politikern von Linkspartei, SPD und Grünen auch prominente Künstler und Wissenschaftler.

In ihrer eigenen Partei treffen Lafontaine und Wagenknecht auf viel Ablehnung. Auch die Spitzen von SPD und Grünen sind skeptisch. Grünen-Chefin Annalena Baerbock kritisierte, dass die Sammlungsbewegung den Protest gegen die rechten Demonstrationen in Chemnitz nicht unterstützt hätte. Mehrere SPD-Politiker machen sich aber entgegen des Kurses ihrer Parteispitze für „Aufstehen“ stark. Die Politik des „Weiter so“ führe zu einer Spirale aus Ungleichheit, Aufrüstung, ökologischem Kollaps und dem Aufstieg rechter Kräfte in ganz Europa, hieß es in einer Erklärung, die auch der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow und die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange unterzeichneten.

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