Sammelbewegung Wagenknecht zieht sich aus Spitze von „Aufstehen“ zurück

Berlin · Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht will bei der von ihr initiierten linken Sammlungsbewegung „Aufstehen“ künftig weniger im Vordergrund stehen. „Wir brauchen eine Neuaufstellung an der Spitze von ‚Aufstehen’“, sagte Wagenknecht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).

 Sahra Wagenknecht ist die Fraktionsvorsitzende der  Linken im  Bundestag.

Sahra Wagenknecht ist die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Wagenknecht hatte die Bewegung zusammen mit ihrem Ehemann Oskar Lafontaine gegründet, um linke Wähler zu erreichen, die sich von den klassischen Parteien abgewendet haben. Sie sagte, die Bewegung könne „besser leben, wenn sie denen übergeben wird, die sie an der Basis ohnehin tragen“. Wagenknecht kündigte an, die Bewegung weiter unterstützen zu wollen, etwa durch öffentliche Auftritte. „Aber ich muss auch sehen, welches Arbeitspensum ich schaffe.“

Das Projekt war Anfang September gestartet und zählt heute nach eigenen Angaben rund 170 000 Unterstützer. Anders als bei politischen Parteien muss man dafür keinen Mitgliedsbeitrag zahlen und kann sich einfach im Internet anmelden.

Die Linken-Fraktionschefin gestand auch Fehleinschätzungen ein. „Die Parteien, die wir ansprechen wollten, haben sich eingemauert“, sagte sie der FAS.

Bei politischen Gegnern löste Wagenknechts Ankündigung Häme aus: „Wagenknecht bleibt liegen. Will nicht mehr aufstehen. Die Arbeit sollen jetzt andere machen. Peinlich“, twitterte der SPD-Politiker Johannes Kahrs. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Sebastian Steineke schrieb auf Twitter: „Aufstehen ist schon wieder am Ende, der linke Traum bleibt wie zu erwarten eine bloße Utopie.“

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