Niedersachsen-Wahl Liberale und Grüne wollen nicht miteinander koalieren

Berlin · Von Werner Kolhoff

 FDP-Parteichef Christian Lindner war  nicht ganz  unzufrieden.

FDP-Parteichef Christian Lindner war nicht ganz unzufrieden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Christian Lindner ist sonst mal gern einer der Ersten, wenn es gilt, Wahlergebnisse zu kommentieren. Dass er am Sonntag erst um 19 Uhr in der Berliner Parteizentrale auftritt, liegt freilich nicht an einem besonders schlechten Ergebnis, sondern an einem verspäteten Flug. Der FDP-Chef vermittelt eine Stimmung zwischen ein bisschen zufrieden und gerade nicht enttäuscht. Zweistellig hatten die Liberalen in Hannover werden wollen, dazu drittstärkste Kraft. Und landen bei knapp über sieben Prozent, Platz vier. Immerhin, fügt er hinzu, dieses Ergebnis sei eigenständig erzielt worden, nicht wie die 9,9 Prozent vor vier Jahren mit einen Koalitionswahlkampf zugunsten von Schwarz-Gelb.

Apropos Koalition. Keine Partei räumt dieses Thema für sich so schnell ab wie die Liberalen. Jedenfalls eine von zwei Möglichkeiten. „Es wird dabei bleiben, es wird mit den Freien Demokraten keine Ampel geben“, sagt Bundesvize Wolfgang Kubicki, noch bevor der Landesverband gesprochen hat. Das bestätigt Landeschef Stefan Birkner in Hannover. Auch den Segen Lindners hat er: „Ich kann das nur gutheißen“, sagt der Parteichef.

Bleibt nur Jamaika? Da wiederum sind die Grünen vor. Allerdings äußern sie sich nicht so hart. Sondern verstecken sich dahinter, dass das Ergebnis knapp und eine rot-grüne Koalition am Ende vielleicht doch noch möglich ist. So äußert sich Parteichefin Simone Peter, so äußert sich auch die niedersächsische Spitzenkandidatin Anja Piel: „Wir haben eindeutig für Rot-Grün Wahlkampf gemacht. So lange das noch möglich ist, kann ich nichts anderes denken.“ Dass die beiden Berliner Jamaika-Partner sich in Niedersachsen so stark gegeneinander positionieren, ist für die Sondierungsgespräche, die am Mittwoch auf Bundesebene beginnen, kein gutes Vorzeichen.

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