Kommentar Eine Quadratur des Kreises

Zweifellos werden sich Merz-Fans wie Freunde der Werteunion bestätigt fühlen: Dass Annegret Kramp-Karrenbauer so unverblümt mit den Grünen kungelt, dürfte den konservativen Unionsmitgliedern als letzter Beleg für eine Fortsetzung der von ihnen geschmähten Merkelschen Politik gelten.

Kommentar zu AKK und Göring-Eckardt: Eine Quadratur des Kreises
Foto: SZ/Robby Lorenz

Freilich handelt es sich bei dem demonstrativen Tête-à-Tête von AKK mit KGE auch um Symbolpolitik – angesichts der augenfälligen Fluchtreflexe der Genossen aus der Koalitions-Umklammerung. „Wir können auch anders“, lautet die Botschaft der CDU-Chefin an die SPD, die wegen der bevorstehenden Europa- und Landtagswahlen nervös um Profilierung ringt. Auch vielen Parteifreunden Göring-Eckardts stößt die Geste der schwarz-grünen Harmonie bitter wie Galle auf. Der Blick gen Osten sollte die Zweifler indes eines Besseren belehren: Dort drohen hohe Stimmengewinne der AfD bei den Landtagswahlen althergebrachte Bündnisse endgültig zu sprengen. Soll heißen: Wer die AfD als Regierungspartei verhindern will, muss kühner denken, kompromissbereiter sein – ohne beliebig zu werden. Eine Quadratur des Kreises also.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort