Kommentar Mehr Schutz für Urlauber

Viele Urlauber, die von der Germania-Pleite betroffen sind, gucken nun in die Röhre. Das sind insbesondere die, die keine Pauschalreise gebucht haben, sondern ihren Flug auf der Internetplattform von Germania.

Kommentar Germania-Pleite: Urlauber zweiter Klasse
Foto: SZ/Robby Lorenz

Wie man das heutzutage halt so macht – mit ein paar Klicks hat man sich den vermeintlich günstigsten Tarif gesichert. Alles andere regelt man extra.

Nur: Während Pauschalreisende im Falle einer Insolvenz umfassend abgesichert sind und daher in aller Regel alternative Flüge organsiert bekommen, fehlt ein vergleichbarer Schutz bei Direktbuchern. Sie sind Urlauber zweiter Klasse. Das ist ungerecht – und kann eigentlich relativ leicht abgestellt werden. Indem der Gesetzgeber die sogenannte Insolvenzsicherungspflicht für Reiseveranstalter auf Luftfahrtunternehmen erweitert, die in Deutschland einen Flug antreten oder beenden.

Entsprechende Anträge wurden von den Grünen und den Linken bereits im Bundestag gestellt. Zuletzt auch von der AfD. Mitte März findet dazu eine Anhörung statt. Man kann nur hoffen, dass das Parlament danach gute Regelungen im Sinne der Verbraucher auf den Weg bringt. Denn die Germania-Pleite dürfte nicht die letzte am Himmel gewesen sein. Der Luftverkehrsmarkt ist hart umkämpft, wenn man so will, findet auch eine Art Marktbereinigung unter den Billiganbietern statt. Und nicht immer springt dann der Staat ein – wie seinerzeit bei Air Berlin. Genutzt hat das der Fluggesellschaft zwar nichts. Aber wenigstens den damals festsitzenden Urlaubern, um nach Hause zu kommen.

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