Kommentar Nur ein Etappensieg

Es ist ein historischer Moment in Algerien. Erstmals seit der Unabhängigkeit von Frankreich 1962 schafften es die Algerier mit massiven Protesten, ihre autoritären Machthaber in die Enge zu treiben und einen Staatschef zum Rücktritt zu zwingen.

Kommentar Bouteflika: Nur ein Etappensieg in Algerien
Foto: SZ/Robby Lorenz

Auch wenn derzeit noch nicht klar ist, ob mit diesem Etappensieg auch wirklich das Ende des algerischen Regimes besiegelt ist.

Politischer Stillstand, wachsende Perspektivlosigkeit und immer dreistere Korruption im Machtzirkel um Abdelaziz Bouteflika sorgten dafür, dass die Menschen die Angst verloren. Von ehrenhaftem Rückzug, wie Bouteflika sagte, kann freilich keine Rede sein. Armeechef Ahmed Gaid Salah hatte den sofortigen Abtritt verlangt. Das zeigt, wer in Algerien noch tatsächlich das Sagen hat. Fest steht, dass die Krise Algeriens noch lange nicht beigelegt ist. Und dass der Ausgang des Konflikts völlig offen ist. Übrigens eine Krise, die in Europa nicht ohne Sorgen verfolgt wird: Algerien ist ein wichtiger Erdgaslieferant – und bedeutender Partner beim Thema Migration.

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